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Girl's and Boy's Day
GettyImages/Marc Dufresne

Girl's and Boy's Day

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Heute ist wieder Girls’ Day … und gleichzeitig Boys’ Day. Der Tag, an dem Mädchen ab der fünften Klasse mal in typische Männerberufe reinschnuppern können – und Jungs in typische Frauenberufe. Warum sollen Frauen nicht Mechatronikerin und Männer nicht Kindergärtner werden?

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Hilft so ein Tag wirklich, Rollenklischees zu überwinden?

"Es zählt, was du willst!"

Auf jeden Fall. Ich finde vor allem das Motto des Girls’ und des Boys’ Days toll: „Es zählt, was du willst!“ Weil es eben nicht darum geht, was die Gesellschaft für passend hält, sondern um individuelle Stärken und Vorlieben. „Es zählt, was du willst!“

Wenn du als Mädchen Lust hast, Dachdeckerin zu werden: „Tu’s einfach!“ Und wenn du als Junge denkst: „Hey, ich hätte Spaß, als Kosmetiker zu arbeiten.“ – „Tu’s einfach!“

Heute können Jugendliche mal in Berufszweige reinschnuppern, die aus irgendwelchen Gründen bislang als Männer- oder als Frauen-Domäne gelten.

Rollenklischees gibt es auch in der Evangelischen Kirche

Nun müssen wir ehrlich sagen: Rollenklischees gibt es ja nach wie vor an vielen Stellen. Auch in der Evangelischen Kirche. Oder?

Ja, die gibt es natürlich. Aber wir arbeiten dran. Spannend finde ich: Jesus macht im Umgang mit Männern und Frauen – nach meiner Wahrnehmung – keinen Unterschied. Insofern sollte Gleichberechtigung in der Kirche was völlig Selbstverständliches sein.

Ich glaube sogar: Die Idee des Girls’ und des Boys’ Days wird irgendwann unsere ganze Gesellschaft prägen. Das heißt: Menschen können sich beruflich frei entfalten und scheitern nicht an irgendwelchen Rollenklischees. „Es zählt, was du willst.“

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