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Ramadan - Fasten und Fastenbrechen
GettyImages/Gulcin Ragiboglu

Ramadan - Fasten und Fastenbrechen

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Gestern Abend hat der Fastenmonat Ramadan für Muslime begonnen: Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang essen und trinken muslimische Gläubige nichts.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Fasten gibt es ja in vielen Religionen. Was ist das Besondere am Fastenmonat im Islam?

Nach der Überlieferung wurde der Koran, also die heilige Schrift des Islam, den Menschen im Monat Ramadan vom Himmel herab gesandt. Und um sich an dieses bedeutende Ereignis zu erinnern, fasten Muslime. Das heißt, du hast es ja schon gesagt: zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergag nichts essen, nichts trinken. Außerdem: nicht lügen, nicht lästern, keinen Sex haben und nicht rauchen.

Dahinter steckt unter anderem die spannende Idee: Glaube macht einen Unterschied. Und dieser Unterschied soll in deinem Alltag spürbar werden.        

Aber mal unter uns: Den ganzen Tag nichts essen und trinken, das ist doch ziemlich hart, oder?

Die Muslime, die ich kenne, lieben den Ramadan. Gerade, weil man da was spürt.

Dazu kommt: Viele Muslime feiern ja im Ramadan jeden Abend das „Fastenbrechen“ – und zwar mit Freunden und Familie. Das heißt: Die machen vier Wochen lang jede Nacht Party. Im Namen Gottes. Und wenn du nach 14 Stunden dürsten ein Glas Wasser trinkst, dann erlebst du wieder, wie wundervoll Wasser schmeckt.

Christinnen und Christen haben ja gerade auch Fastenzeit – um sich auf Ostern einzustimmen. Aber ich habe den Eindruck: Dieses Gemeinschaftserlebnis des Islam, von dem können wir uns eine Scheibe abschneiden.

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