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Der Hamza-Kurtovic-Preis von Hanau
GettyImages/Stadtratte

Der Hamza-Kurtovic-Preis von Hanau

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Jetzt gerade (seit 18.00 Uhr) wird in Hanau zum ersten Mal der Hamza-Kurtovic-Preis verliehen – eine Auszeichnung für Menschen, die sich gegen Rassismus engagieren. Benannt ist der Preis nach einem der Opfer, die vor zwei Jahren bei dem rassistischen Anschlag in Hanau ums Leben kamen.

Olaf Scholz ist Schirmherr des Hamza-Kurtovic-Preises. Das Ganze ist also richtig hoch aufgehängt. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was erhoffen sich die Hanauer von diesem Preis?

Vor allem ist der Preis ein starkes Symbol. Nach einer solchen Tragödie wie dem Attentat in Hanau könnte man ja zurecht einfach geschockt und vor Trauer wie gelähmt sein. Oder man sagt: „Jetzt wollen, jetzt müssen wir was ändern“ – in einer Gesellschaft, in der nach wie vor Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religion oder ihres Aussehens diskriminiert werden.

Ich finde es deshalb richtig bewegend, dass die Familie des getöteten Hamza Kurtovic mit in der Jury sitzt, die die Preise vergibt. Sie baut mit an einer Welt, in der solche Attentate hoffentlich nicht mehr passieren. Einer der Preisträger ist übrigens der Fußballspieler Leon Goretzka, der direkt nach dem Attentat ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt hat.

Was kann man denn sonst konkret gegen Rassismus machen?

Na, Rassismus entsteht immer da, wo jemand denkt: „Andere Menschen sind weniger wert als ich.“ Dagegen steht die urchristliche Idee: „Vor Gott sind alle Menschen gleich – weil Gott jeden Menschen gleich liebt.“

Insofern gilt es, immer da aktiv zu werden und seine Stimme zu erheben, wo jemand verachtet oder aktiv diskriminiert wird. 14 Menschen, die das getan haben, werden heute mit dem Hamza-Kurtovic-Preis in Hanau geehrt.            

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