St. Patricks Day
Moderator/in: Wer eine Irin oder einen Iren kennt, der weiß: Heute geht bei denen die Post ab. Mit Tanzen, Trinken und Jubeln. Denn heute ist St. Patricks Tag. Der Feiertag des Heiligen Patrick. Des Mannes, der das Christentum nach Irland gebracht, dort angeblich 365 Kirchen gebaut und die vielen damals zerstrittenen Stämme vereint hat. Quasi: der Gründervater Irlands.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was war denn dieser Patrick für ein Mensch? Und wann hat er überhaupt gelebt?
Gelebt hat er im 5. Jahrhundert – und das muss schon ein ungewöhnlicher Typ gewesen sein: Patrick wohnt als Sohn eines römischen Offiziers in England, wird dann aber mit 15 entführt und jahrelang in Irland als Sklave gehalten. Bis er endlich fliehen kann.
Und jetzt kommt das Spannende: Er hätte seine irischen Entführer auf ewig hassen und verfluchen können. Aber er sagt: „Nein, ich werde nach Irland zurückkehren und den Menschen von der Hoffnung erzählen, die mir geholfen hat, die Jahre als Sklave zu überstehen.“ Und das macht er auch.
Wie gesagt: Der christliche Glaube lässt die Iren zusammenwachsen – und Patrick schenkt den Iren sogar ihr wichtigstes Symbol, nämlich das Kleeblatt.
Das irische Kleeblatt? Was hat es denn damit auf sich?
Das ist eine lustige Legende. Einmal, als Patrick einigen Clanführern zum ersten Mal davon erzählt, dass Gott sich sowohl als Vater, als auch als Sohn oder Heiliger Geist zeigen kann, lachen die ihn nur aus: „Wie ein dreiköpfiger Höllenhund, oder was?“
Da pflückt Patrick ein Kleeblatt und sagt: „Nein, wie ein Kleeblatt. Das hat drei einzelne Blätter und ist doch eins … vollkommen schön, voller Leben und Hoffnung.“ Angeblich hat dieses Bild die Zweifler überzeugt.
