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Solidarität
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Solidarität

Steffen Jahn
Ein Beitrag von Steffen Jahn, Katholischer Referent für Weltkirche, Bischöfliches Generalvikariat Fulda
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Moderator/in: Auch viele Menschen in Hessen haben Familie oder Freunde in der Ukraine. Steffen Jahn von der Katholischen Kirche, du warst selbst schon mehrmals in der Ukraine und stehst direkt in Kontakt mit euren Partnern dort. Wie geht’s den Menschen, mit denen du heute gesprochen hast?

Ja, denen geht´s sehr schlecht. Die Menschen, mit denen ich heute Kontakt hatte, haben furchtbare Angst. Einer berichtete per WhatsApp von seinem Bruder. Der hat als Polizist nun Todesangst vor den einmarschierenden Soldaten. Heute am frühen Morgen schrieb ein Partner aus Kiew, er sei von Bombeneinschlägen geweckt worden. Er hat nur schnell seine Sachen zusammengepackt, das Haus verlassen und sucht nun einen sicheren Ort für sich und seine Familie. Er sprach vom Einsatz von Artillerie und Schusswaffen heute Morgen in Kiew und von langen Schlangen an Tankstellen und vor Banken. Die Menschen versuchen in ihrer Panik jetzt noch das Geld vom Konto abzuheben.

Und wie könnt ihr als Katholische Kirche euren Partnern nun beistehen?

Wir versuchen jetzt auf mehreren Ebenen zu unterstützen. Wir zeigen unsere Solidarität mit den Menschen in den betroffenen Regionen und stehen direkt im Austausch mit unseren Partnern. Ich mache das in Gedanken und in Worten per Telefon, Messenger oder per E-Mail.
Zum einen leisten wir schnelle materielle Hilfe und helfen mit Lebensmittelpaketen, Hygieneartikeln und mit Medikamenten. Der Caritasverband im Bistum Fulda unterstützt zum Beispiel gerade eine Armenküche in Ivano-Frankivsk, das liegt im Westen der Ukraine. Hier werden täglich 300 Leute mit Essen versorgt, die sonst hungern müssten.
Und zum anderen zeigt sich diese Verbundenheit auch im gemeinsamen Gebet für alle Betroffenen und Opfer dieses Konflikts. Dafür gibt es aktuell verschiedene Initiativen, die im Internet zu finden sind. Die katholische und die evangelische Kirche haben heute gemeinsam zum Gebet aufgerufen und um 12 Uhr haben in ganz Hessen die Kirchenglocken für den Frieden geläutet:

für Frieden in der Ukraine und für alle Menschen in Europa.  

 

 

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