Eric Liddell – Ein besonderer Olympiasieger
Moderator/in: Seit Freitag befinden wir uns mitten in den olympischen Winterspielen in Peking. Millionen Menschen weltweit verfolgen die Wettkämpfe in den Medien und drücken ihren Idolen und den Mannschaften ihres Landes die Daumen. Olympia und Sport haben auch was mit Glauben zu tun, sagt Steffen Jahn von der Katholischen Kirche. Und das zeigt die Geschichte von Olymiasieger Eric Liddell.
Und das ist wirklich eine unglaubliche Geschichte. Sie spielt bei den Olympischen Sommerspielen 1924 in Paris. Der Schotte Eric Liddell ist Leichtathlet und studiert an der Universität in Edinburgh. Er qualifiziert sich für die Olympischen Spiele. Aber als er knapp vor den Spielen erfährt, dass seine Spezialdisziplin - der 100-Meter-Lauf – an einem Sonntag angesetzt ist, tritt er gar nicht zum Vorlauf an. Als tiefgläubiger Christ kann er das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren. Stattdessen predigt er an diesem Sonntag in einer Kirche in Paris.
Das war aber wahrscheinlich nicht das Ende der Geschichte, oder?
Natürlich nicht. Liddell konzentriert sich nun stattdessen auf die 200- und die 400-Meter. Und das mit sensationellem Erfolg: Über 200-Meter holt er die Bronzemedaille, über 400-Meter läuft er als Außenseiter in Weltrekordzeit zum Olympiagold. Aufgrund seines Glaubens wurde er nach seinem Erfolg bei den Olympischen Spielen als der "fliegende Pastor" bezeichnet. Nach dem Olympiasieg ging er dann als Missionar nach China.
Das war vor hundert Jahren. Heute würde wohl kaum noch ein Sportler aus religiösen Gründen auf einen Wettkampf am Sonntag verzichten.
Also ich finde, das ist ein beeindruckendes Glaubenszeugnis. Liddell war sein Glaube so wichtig, dass er dafür sogar seine einmalige Chance sausen lässt. Die Geschichte von Eric Liddell ist übrigens in einem preisgekrönten Kinofilm verfilmt worden. "Die Stunde des Siegers" heißt der Film auf Deutsch und den Film lohnt es sich auf jeden Fall anzuschauen.
