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Vom Zauber der Namenstage
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Vom Zauber der Namenstage

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Viele Jahrhunderte lang haben die Menschen nicht ihren Geburtstag gefeiert, sondern ihren Namenstag. Den fanden sie viel wichtiger. Was übrigens in vielen Ländern heute noch so ist.

Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Du hast ja heute Namenstag! Ja, heute ist der Tag des Heiligen Fabian. Spielt das für dich eine Rolle?

Na, bei uns zuhause ist das inzwischen ein Running Gag. Ich stelle mich jedes Jahr am 20. Januar hin und rufe: „Es ist St. Fabianstag. Wo sind die Geschenke?“ Dann rollt meine Frau demonstrativ mit den Augen. Und es gibt nichts!

Aber irgendwie ist so ein Namenstag auch nett. Da hat im 3. Jahrhundert in Rom ein Bischof gelebt, der als guter Stratege und Organisator galt. Und ich denke: Wenn ich wie dieser Fabian heiße, färbt das ja vielleicht auch ein bisschen ab.

Tatsächlich galt lange Zeit: Kinder wurden immer am Tag nach ihrer Geburt auf den Namen des jeweiligen Tagesheiligen getauft – und man dachte sich natürlich: Namen haben Macht! Das wird schon kein Zufall sein, dass du genau so heißt.

Echt! Namen haben Macht?

Klar. Das kennen wir doch auch: „Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.“ Im Märchen weiß die Müllerstochter: Wenn ich den Namen dieses Männchens herausfinde, dann kann es mir nichts mehr anhaben.

Dahinter steckt die Vorstellung: Namen verraten etwas über die Persönlichkeit. Sie repräsentieren mich. Und das kann ja auch ganz positiv sein. In der Bibel sagt Gott zum Beispiel: „Hab keine Angst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir.“

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