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Offen für Schönheit
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Offen für Schönheit

Steffen Flicker
Ein Beitrag von Steffen Flicker, Schulleiter der katholischen Schule Marianum Fulda und Vorsitzender des Katholikenrates im Bistum Fulda
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Von dem berühmten Maler Vincent von Gogh stammt die Aussage: "Nur wer ein Auge dafür hat, sieht etwas Schönes und Gutes, in jedem Wetter, hat alle Jahreszeiten gern und ist damit zufrieden, dass die Dinge so sind wie sie sind."

Was für ein Satz! Als ich dieses Zitat zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich: Einfacher gesagt als getan. "Ein Auge für das Schöne haben" – aber wie lässt sich denn ein solcher Blick entwickeln oder erst einmal erlernen oder antrainieren? Und geht das überhaupt? Oder ist dies eine "Naturbegabung"?

Grundhaltung

Je länger ich darüber nachdenke, glaube ich, dass es letztlich um eine Grundhaltung im Leben geht. Wie gehe ich auf die Dinge zu? Ist für mich das sprichwörtliche Glas eher halb voll oder halb leer? Neige ich also eher zu einem optimistischen Blick oder eher zu einem pessimistischen? Das ist grundverschieden. So grundverschieden wie wir Menschen sind und wie unsere Einstellung zu Leben ist.

Wenn ich also das Schöne und Gute im Leben entdecken und aufspüren kann, wenn ich dafür einen Sinn habe, dann betrachte ich Frühling, Sommer, Herbst und Winter, also alle Jahreszeiten von deren positiven Seiten. Ich kann mich erfreuen am ersten Frühlingsduft, an hochsommerlichen Temperaturen, an den bunten Blättern im Herbst und über die Schneelandschaften im Winter.

Die andere Seite

Ich könnte mich natürlich auch beklagen über das typische Aprilwetter mit seinen Stürmen und Regengüssen, über die unerträglichen Hitzerekorde im Sommer, über die Unmengen von Laub sowie nervige und laute Laubbläsergeräte im Herbst und über Schneematsch im Winter. Ich kann also alles von verschiedenen Seiten sehen.

Wenn ich mir ein Beispiel an Jesus nehme, wie er auf die Menschen zugegangen ist und wie er einen Blick für das Gute im Menschen geschärft hat, dann bestärkt mich dies in meiner positiven Grundhaltung dem Leben gegenüber.

Perspektivwechsel

Jesus ist seinen Weg gegangen, immer mit einer positiven Grundeinstellung, die die Menschen in der Begegnung mit ihm spürten: Was ist das Gute, was ist das Schöne im Menschen?

Ein Perspektivwechsel – das Schöne und Gute sehen. Und dafür seinen Blick schärfen, das nehme ich mir auch vor. Ich fange gleich heute damit an.

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