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Gott allein genügt
Bild: Luminas_Art_pixabay

Gott allein genügt

Alexander Matschak
Ein Beitrag von Alexander Matschak, Medienkoordinator des Bistums Mainz
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(Autor: Alexander Matschak / Sprecherin: Beate Hirt)

Meine alten „Was ist was“-Bücher: Sie stehen bis heute im Bücherschrank meiner Eltern. Als Junge habe ich die damals regelrecht verschlungen: „Was ist was – Der Wilde Westen“ oder „Was ist was – Die Römer“. Ganz besonders spannend fand ich den Band „Der Weltraum“. Hier wurde erklärt, wie unser Universum entstand. Was ein Schwarzes Loch ist. Ich habe da zum ersten Mal vom Urknall gelesen. Und davon, dass unser Universum sich ausdehnt. Fasziniert war ich auch von den wunderbar farbigen Zeichnungen in den Büchern: Sternennebel, Kometen und Planetenringe.

Das Teleskop zeigt Aufnahmen kurz nach dem Urknall

Vor einigen Wochen habe ich mich an diese Zeichnungen erinnert. Denn da sind in den Fernsehnachrichten die ersten Bilder des neuen James-Webb-Weltraumteleskops gezeigt worden. Dieses Teleskop macht Aufnahmen im Weltall – rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Farbenprächtige Bilder von Galaxien und Sternen. Ganz so wie in meinen „Was ist Was“-Buch. Richtig umgehauen hat mich dann aber etwas Anderes: Diese Aufnahmen zeigen den Ursprung unseres Universums. Denn: Über 13 Milliarden Jahre hat dieses Licht bis zu uns gebraucht. Die Aufnahmen des Teleskops blicken also in die Zeit kurz nach dem Urknall. In die Zeit, in der unser Dasein begann.

Was war denn eigentlich vor dem Urknall?

Ich hab mich schon oft und immer wieder gefragt: Was war denn eigentlich vor dem Urknall? Und: Warum gab es diesen Urknall? Warum existieren wir? Ich habe das alles mal einen Wissenschaftler gefragt, der sich mit Theoretischer Physik beschäftigte. Er meinte: „Diese Fragen stellt sich die Naturwissenschaft nicht.“ Ich war damals ziemlich enttäuscht. Muss ich etwa das akzeptieren, was der französische Philosoph und Mathematiker Blaise Pascal einmal geschrieben hat? „Anfang und Ende der Dinge werden dem Menschen immer ein Geheimnis bleiben. Er ist ebenso unfähig, das Nichts zu sehen, aus dem er stammt, wie die Unendlichkeit zu erkennen, die ihn verschlingen wird.“

Ich glaube, dass Gott eines Tages alle meine Fragen beantwortet

Warum existieren wir? Mein Antwortversuch als Christ: Ich glaube: Gott ist die Liebe. Und aufgrund dieser Liebe bin ich in diese Welt gekommen. Aus dieser Liebe heraus ist die Welt, ist das Universum geschaffen worden. Ich bin tief davon überzeugt: Ich komme von Gott und hoffe, dass Gott mich eines Tages wieder in seine Arme nimmt. Und dass ich dann vielleicht eine Antwort auf alle meine Fragen bekomme. Bis dahin will ich mich in Vertrauen üben und denke an das, was die heilige Teresa von Avila hat mal über Gottvertrauen gesagt hat: „Nichts soll dich verwirren, nichts dich erschrecken. Alles geht vorbei. Gott allein bleibt derselbe. (…) Wer Gott hat, dem fehlt nichts: Gott allein genügt.“

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