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Precious Pearls
Bild: Kerstin Leitschuh

Precious Pearls

Katrin Wienold-Hocke
Ein Beitrag von Katrin Wienold-Hocke, Evangelische Pröpstin, Sprengel Kassel
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Es ist tatsächlich paradiesisch…. Mitten in der Stadt heißt ein hoher, kühler Raum willkommen. Man zieht die Schuhe aus und spürt einen üppig grünen Rasen unter den Füßen, oder streckt sich am besten gleich lang darauf aus. Hier ist gut sein, einfach nur da sein, für einen kurzen oder auch langen Moment. Hinter den hohen Mauern des Gartens ist es wunderbar still.  Es gibt eine Ahnung von Frieden, größer und tiefer als die heiße, tobende Welt ringsum. Himmlisch.

Eine Schale mit schimmernden Perlen

In der Mitte des Gartens steht eine große Schale mit schimmernden Perlen, wie ein leuchtendes Geheimnis von weither. In dieses Geheimnis darfst du eintauchen, Anfassen ist erlaubt, ja, sogar eine der echten Perlen mitnehmen ist möglich. Und weil documenta ist in Kassel und die Besucherinnen von überall herkommen, geht ihr Glanz um die Welt.

„My precious pearl from paradise“

„My precious pearl from paradise“, meine kostbare Perle aus dem Paradies- so verheißt es die große Leuchtschrift an der Elisabethkirche in Kassel. 

Diese Perlen und die Installation drumherum hat die Künstlerin Birthe Blauth für die Zeit der Weltkunstschau geschaffen. 

Die Perlen sind echt, sie strahlen unter künstlichem Licht. Auch der sattgrüne Rasen ist ein hochwertiger Kunstrasen. Ganz echt ist das Paradies also nicht…aber das ist es doch nie. Auch nicht das schönste Urlaubsparadies. Es ist vollkommen, weil es außerhalb der Welt ist, ein paar wunderschöne Wochen oder Urlaubstage lang.

Die Ausstellung regt an

Gerade so regt es an. Sich zu öffnen und einstellen auf das Mehr, das Gott in die Welt bringt, das kostbare Geheimnis des Glaubens. Kunst zeigt etwas, das sonst nicht zu sehen ist– wie die Religion auch. 

Die Ausstellung regt an. Zu Vortragsreihen über Gegenwartsfragen: Wie können wir den Glanz der christlichen Botschaft neu freilegen, damit Menschen eintauchen und etwas mitnehmen können?  

Kostbare Perlen aus dem Paradies

Die Kirche war auch ein schönes Ziel für Eltern und Kinder. Sie hatten sich gemeinsam von einer Tagung der evangelischen Akademie zum Besuch aufgemacht hatten. 

Der Kursleiter hat mir von einem leuchtenden Moment erzählt. Nach dem Besuch der Ausstellung sitzen alle auf den Treppenstufen vor der Kirche. Vor ihnen die große Leuchtschrift: Pearls from paradise. Da kommt ein Vater und sagt: „Das müssen wir fotografieren!“ 

Unsere kostbaren Perlen aus dem Paradies – auch sie sind große Kunst.
 

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