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Eva Reuter
Ein Beitrag von Eva Reuter, Katholische Pastoralreferentin, Betriebsseelsorge im Bistum Mainz / Regionalstelle Rheinhessen
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Er gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Heiligen. Manche Menschen bitten ihn um Hilfe, wenn sie etwas verlegt oder verloren haben: den Heiligen Antonius von Padua. Heute ist sein Gedenktag.

In der katholischen Kirche gibt es viele Heilige, und alle sind für etwas zuständig. Der Heilige Christophorus schützt Reisende, die Heilige Margareta ist die Schutzheilige der Gebärenden und der Heilige Antonius ist eben zuständig für verlorene Gegenstände und Heiratswillige. Das klingt für manche vielleicht skurril, nach Aberglaube oder alter Volksfrömmigkeit. Aber für mich ist so eine „heilige Zuständigkeit“ die Gelegenheit, meinen Glauben und meinen Alltag miteinander zu verknüpfen.

Ein kurzes Stoßgebet

Der Heilige Antonius kommt in meinem Alltag häufiger vor: Ich verlege nämlich gern mal etwas. Und immer, wenn ich dann hektisch auf der Suche bin, schicke ich ein kurzes Stoßgebet zu ihm, und meistens finde ich, was ich suche.

Zu der Zuständigkeit für Verlorenes kam Antonius so: Angeblich hatte ihm ein Mitbruder ein Gebetbuch gestohlen, und Antonius hat gebetet, um es wiederzufinden. Der Dieb hatte daraufhin solche Alpträume, dass er das Buch sehr bald zurückgab. So erzählt es eine Legende.

Er war offen für neue Wege 

Der Heilige Antonius ist mir aber auch sonst ziemlich sympathisch. Er hatte klare Vorstellungen von seinem Leben, aber er war auch offen für neue Wege, wenn der Zufall oder Gottes Fügung ihn an einen anderen Ort führte.

Antonius von Padua wurde um 1195 in Lissabon in eine portugiesische Adelsfamilie hineingeboren. Er wollte eigentlich Missionar in Marokko werden. Aufgrund verschiedener Umstände hat es ihn aber nach Sizilien und von da nach Assisi verschlagen.

Dort lernte er den Ordensgründer Franz von Assisi kennen und ist durch seine außergewöhnliche Redebegabung aufgefallen. Der Orden hat den jungen Mitbruder deshalb beauftragt, missionarische Predigten zu halten. Seine Predigten müssen total begeistert haben, denn es sind wohl häufig mehrere tausend Zuhörer zusammengekommen. Nur in Rimini nicht. Die Legende erzählt: Dort hat er dann den Fischen gepredigt, weil die reichen Bürger nicht zuhören wollten. Diese Geschichte wird oft als Bild dargestellt.

"Wenn du die Liebe hast"

Bei all seinen Predigten und Reden spielte die Liebe eine zentrale Rolle: Antonius liebte die Bibel und wollte, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer die Texte auch im Herzen verstehen. Er wollte sie überzeugen, allen Mitmenschen liebevoll zu begegnen. Er ermutigte sie: „Alles, was dir in den Geboten Gottes schwer scheint, wird leicht und voll Wonne, wenn du die Liebe hast.“ – So wurde er vermutlich auch zum Patron derjenigen, die die Liebe ihres Lebens suchen.

Schutzpatron der Armen

Weil er die Menschen so faszinierte, wurde er nur 11 Monate nach seinem Tod heiliggesprochen – das kürzeste Heiligsprechungsverfahren aller Zeiten. Seine Verehrung breitete sich von Italien über ganz Europa aus, und bis heute findet man in fast jeder katholischen Kirche eine Bild von ihm. Oft steht es neben einer Spendendose, in der für das sogenannte „Antoniusbrot“ gesammelt wird. Antonius ist nämlich auch Schutzpatron der Armen. Auch für die hatte er liebevolle Aufmerksamkeit – genauso wie für die Schusseligen und alle Einsamen.

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