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"Wie ein Baum am Wasser gepflanzt"
Bild: baptiste_heschung_pixabay

"Wie ein Baum am Wasser gepflanzt"

Andrea Maschke
Ein Beitrag von Andrea Maschke, Katholische Pastoralreferentin in Bad Homburg / Friedrichsdorf
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Auf meinem Weg zur Arbeit radele ich immer an einem Bach entlang. Die Bäume am Rand des Bachs stehen jetzt in voller Pracht und Blüte. Und ich musste schon manchmal an ein sehr eingängiges schönes Wort aus dem ersten Psalm der Bibel denken: „Wohl dem Menschen, der Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht. Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken.“ (Psalm 1a,2-3) “

Auch die Bibel spricht von Dürre

Ja, die Menschen im warmen Land Israel liebten die grünen Bäume längs der Bäche und Flüsse! Die Bibel spricht aber immer wieder auch von Bäumen, die keine Frucht tragen, und von Dürre. 

Selbst im früher regenreichen Deutschland fehlt Grundwasser

Trockenen, aufgesprungenen Boden, auf dem nur schwerlich etwas wächst, den sehe ich auch hier, sogar gar nicht weit weg von den Bächen. Schon jetzt im Frühjahr ist es viel zu trocken. Der Grundwasserspiegel sinkt, und die Böden trocknen aus, selbst im früher regenreichen Deutschland.

Den Klimawandel kann heute niemand mehr anzweifeln

Dass das die Folge des Klimawandels ist, bezweifelt heute fast niemand mehr. Die Wissenschaft sendet uns alarmierende Signale, schnell sollte gehandelt werden. Niemand kann sagen, wir hätten nichts davon gewusst.

Ein Gottesdienst zum Lob und zur Rettung der Schöpfung

Vor kurzem fand im Garten des Exerzitienhauses der Franziskaner in Hofheim ein ökumenischer Schöpfungsgottesdienst statt. Ein Lob der Schöpfung, aber eben auch das gemeinsame Überlegen: Wie kann jeder und jede Einzelne tätig werden zur Bewahrung der Schöpfung?

Vorschläge gesammelt, wie wir Ressourcen sparen können

Kurz vor Ende des Gottesdienstes saßen wir in kleinen Gruppen im Gras, um miteinander Ideen zu teilen, wie wir nachhaltiger mit den Ressourcen umgehen können. Wir haben allerlei Vorschläge zusammen getragen, zum Beispiel, wie wir Wasser, das sonst einfach weggelaufen wäre, noch nutzen können für die Pflanzen in der Wohnung, auf dem Balkon oder draußen. Andere sinnvolle Beispiele waren, das WLAN auszuschalten, wenn man längere Zeit nicht im Haus ist, den PC abends richtig herunterzufahren und natürlich die vielen Standby-Leuchten abzuschalten. Am Ende wurde dann noch Geld gesammelt für eine Aufforstungs-Aktion im Taunus. 

Ganze Schuppen voller Holz verbrauchen wir beim Drucken im Büro

Auf der Rückfahrt in der Bahn las ich dann einen Zeitungsartikel, der mich immer noch beschäftigt: Bei 500 Blatt Recycling-Druckerpapier werden gut 5 Kilo weniger Holz verbraucht als bei „normalem“ Papier aus Frischholz. 500 Blatt, die sind im Büro schnell verbraucht … In Gedanken habe ich mir schon den Schuppen vorgestellt, in dem man das Holz lagern und schichten müsste für das ganze Papier, was in einem Büro verbraucht wird.

Der Umstieg auf Recyclingpapier ist einfach

Während andere Maßnahmen doch ziemlich Mühe machen, wie z. B. die, das übrige Wasser aus der Küche zum Gießen rauszutragen, ist der Umstieg auf Recyclingpapier recht einfach. Zumal Recyclingpapier längst nicht mehr so grau daher kommt wie früher und auch beim Drucken keine Schwierigkeiten mehr macht. Bei Papiertaschentüchern und Toilettenpapier ist es erst recht sinnvoll, recyceltes Papier zu wählen. Die kostbare Ressource Holz ist einfach zu schade, um direkt weggespült oder weggeworfen zu werden.

Wie würde der Psalm – heute verfasst – lauten?

Nachhaltigkeit und Klimawandel waren in biblischer Zeit noch kein Thema. Heute würde vielleicht ein Psalm lauten: „Wohl dem Menschen, der sich an Gottes wunderbarer Schöpfung freut und sie nach Kräften bewahrt. Seine Kinder und Enkelkinder werden ihn loben und die Mitgeschöpfe sich freuen.“

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