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Die Zeit des offenen Himmels
Bild: Ana_J_pixabay

Die Zeit des offenen Himmels

Andrea Maschke
Ein Beitrag von Andrea Maschke, Katholische Pastoralreferentin in Bad Homburg / Friedrichsdorf
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Der Tag heute liegt genau in der Mitte zwischen zwei christlichen Festen, Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Ich empfinde diese Zeit oft als eine „Zeit des offenen Himmels“. An beiden Festen wird die Grenze zwischen Himmel und Erde durchlässig. Himmel, das ist ja nicht nur das Blau über uns, es steht auch für die Sphäre Gottes. Ich bete „Vater unser im Himmel“, und weil ich daran glaube, dass ein Mensch, der verstorben ist, dann bei Gott ist, kann ich sagen: „Er ist im Himmel.“ Und die Erde, klar, das ist bei uns Menschen, der Boden unter unseren Füßen.

Jesus schwebt in den Himmel und der Geist braust herab auf die Erde

An Christi Himmelfahrt sehen die Freunde und Freundinnen von Jesus ihn in den Himmel davon schweben. Am Pfingstfest kommt mit Sturmesbrausen und Feuerzungen der Geist Gottes vom Himmel herab zu ihnen auf die Erde.

Ein Wechselbad der Gefühle

Ich frage mich manchmal: Wie ist es den Freunden und Freundinnen Jesu damals wohl ergangen? Das war ja wirklich ein Wechselbad der Gefühle: So begeistert waren sie von diesem Jesus, dann verabschiedet er sich plötzlich beim gemeinsamen Mahl. Kurz drauf wird er festgenommen, verurteilt, hingerichtet. Wie gelähmt und auch selbst voller Angst erleben sie das furchtbare Ende ihres Freund und Meisters am Kreuz. Jesus ist tot.

Als zuerst die Frauen und dann immer mehr Zeugen davon erzählen: „Das Grab ist leer und Jesus ist auferstanden“, da sind sie erst mal verwirrt. Wie kann das denn sein?

Jesus erscheint wieder und steigt vor ihren Augen in den Himmel

Erst nach und nach weicht die Sorge der Freude, nach und nach erscheint und begegnet ihnen Jesus, fast wie früher, aber doch irgendwie anders. Sie hatten gerade verstanden: Sein Tod ist nicht das Ende, und all das, was sie mit ihm erlebt und von ihm gehört haben, ist weiter von Bedeutung. Da verschwindet er wieder, vor ihren Augen in den Himmel.

Er wird wiederkommen

Sie schauen ihm nach – und dann sind da diese zwei weiß gekleideten Gestalten, die ihnen sagen: „Was steht ihr da und schaut ihr in den Himmel empor? Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird wieder kommen…“ (Apg 1,11)

Bleibt am Boden und lebt, was Jesus euch vorgelebt hat

Ein bisschen kommt es mir vor, als könnte das auch heißen: „Was schaut ihr in den Himmel? Hier spielt die Musik! Hier auf der Erde, bei euch, soll sich jetzt bewähren, was ihr mit Jesus erlebt habt.“

Schaffen wir das?

Die Freunde und Freundinnen Jesu müssen jetzt selbstständig werden, eigenverantwortlich klar kommen, ohne Jesus sichtbar an ihrer Seite. Ob sie sich das zutrauen? In der Apostelgeschichte steht, dass sie erst mal zusammen bleiben und sich zurückziehen.

Dann sprudelte es förmlich aus ihnen heraus

Jesus hatte ja versprochen, ihnen Hilfe - den Beistand, wie es heißt, oder auch „seinen Geist“ - zu senden. Wahrscheinlich hatten sie wenig Vorstellung davon, was und wie das sein könnte. Aber ich denke, sie haben es deutlich gespürt, als die Geistkraft Gottes sie erfüllte, mit Mut und Energie, Zuversicht und Freude. Es sprudelte ja richtig aus ihnen heraus! So steht es jedenfalls in der Bibel, in der Apostelgeschichte: Sie kamen voller Begeisterung aus dem Haus, in dem sie zusammen waren, und verkündeten laut und mutig, was sie mit Jesus erlebt hatten und was er ihnen mitgegeben hatte. Und alle, die ihnen zuhörten, konnten sie verstehen, über die Sprachgrenzen hinweg.

Der Blick in den Himmel hilft mir, offen zu sein

Wenn ich heute in den Himmel schaue, dann wünsche ich mir, dass ich offen dafür bin, den Geist Gottes auch in meinem Leben immer wieder zu spüren.

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