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St. Patricks Day
Bild: pexels/rodnae-productions

St. Patricks Day

Gabriele Heppe-Knoche
Ein Beitrag von Gabriele Heppe-Knoche, Evangelische Pfarrerin, Kassel
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Heute ist St. Patricks Day. Was ist das? - werden Sie sich vielleicht fragen. Genauso ging es mir auch vor einigen Jahren, als wir für ein Jahr eine Gastschülerin aus den USA bei uns hatten. Kann mir jemand etwas Grünes zum Anziehen leihen? fragte sie beim Abendessen.

St. Patrick - der Nationalheilige Irlands

Morgen ist St. Patricks Day. Das ist der Nationalheilige Irlands. Ein Bischof, der im 5. Jahrhundert gelebt hat. Was in seinem Lebenslauf Legende und was historisch belegt ist, lässt sich nicht immer genau ausmachen. Ursprünglich soll er ein Brite gewesen sein. Er wird als junger Mann in die Sklaverei nach Irland verkauft. Dort muss er in der Landwirtschaft arbeiten und erlernt so die irische Sprache. Nach einigen Jahren flieht er zurück nach England. Er studiert und wird zum Priester geweiht.

Er bringt den christlichen Glauben nach Irland

Eines Nachts träumt er, jemand aus Irland ruft nach ihm. Er soll den Iren den christlichen Glauben bringen. Deshalb kehrt er nach Irland zurück.

Er findet schnell Zugang zu den Menschen, weil er ihre Sprache spricht. Viele Priester sprechen damals nur Latein. Er soll Tausende zum christlichen Glauben bekehrt haben. Vor allem aber gründet er Klöster, Schulen und Kirchen.

Ein Kleeblatt - als Symbol für die Dreieinigkeit Gottes

Bildung ist ihm wichtig. St. Patrick selbst ist aber kein abgehobener Gelehrter. Er kann "dem Volk aufs Maul schauen", wie Martin Luther das mal ausdrückte. In der Legende wird ihm zugeschrieben, er habe bei einer Predigt Irland von den Schlangen befreit. Nicht nur mit der Kraft des Wortes, sondern auch tatkräftig mit seinem Bischofsstab. Aber mit Worten kann er auch gut umgehen. Er hat den Iren die Dreieinigkeit Gottes an einem Kleeblatt erklärt, das ja aus drei Blättern besteht, die fest verbunden sind. Aber nur alle zusammen als Ganzes bilden das Kleeblatt. So ist das auch mit Gott. Vater, Sohn und Heiliger Geist. Ein eingängiges Bild. So wurde das Kleeblatt zum Nationalsymbol der Iren.

Sein Todestag wird zum Nationalfeiertag

Am 17. März 461 soll St. Patrick gestorben sein. Sein Todestag wird zum Nationalfeiertag und wird bis heute von Iren weltweit gefeiert. Zuerst nur mit Gottesdiensten, aber später mit großen Feiern. Fast noch stärker in den Auswanderergemeinden wie in den USA. Es gibt Paraden, die Leute stecken sich Kleeblätter an und tragen Grün. Selbst Lebensmittel werden grün eingefärbt und sogar der Hudson River in New York.

Eine schöne Geste

Verrückt, sage ich zu unserer Gastschülerin. Aber warum tust du das? Du hast doch gar keine irischen Vorfahren. Das machen wir alle so bei uns in der Schule, erklärt sie. Wir grüßen damit die Iren unter uns. Was für eine schöne Geste! Sie verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die Iren mit Menschen englischer, mittelamerikanischer oder deutscher Abstammung. St. Patrick hätte sich daran gefreut.

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