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Das ewige Licht
Bild: Jeff Jacobs/Pixabay

Das ewige Licht

Karl Waldeck
Ein Beitrag von Karl Waldeck, Pfarrer, ehem. Direktor Evangelische Akademie Hofgeismar, Kassel
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Die Tage werden wieder länger. Es wird morgens früher hell, das Licht gewinnt die Oberhand, auch wenn es noch Winter ist.

Ich liebe das Licht. Es weckt in mir Lebensfreude. Dabei ist mir bewusst, dass, "wo viel Licht, auch starker Schatten" ist. Goethe hatte das in seinen jungen Jahren einmal so formuliert.

Jedes Licht wird einmal verlöschen

Vor allem halte ich mir vor Augen, dass jedes Licht auch verlöschen muss. An einer Kerze kann man das leicht beobachten: Sie brennt, sie wird kleiner und kleiner, bis das Wachs aufgebraucht ist – und dann erlischt sie. Jedes Licht wird einmal ausgehen, das gilt auch über die kleine Welt unseres Alltags hinaus: Eines Tages wird auch die natürliche Spenderin unseres Lichtes, die Sonne, vergehen. Verschwinden wird sie in ferner Zeit nach einem kosmischen Drama und mit ihr das Leben, die Erde wie wir sie kennen. So wird es kommen; doch keiner von uns wird das noch erleben, Gott sei Dank!

Möge das Licht noch lange scheinen

Bis dahin hoffen wir, dass das Licht noch lange scheint, vielleicht sogar als Flamme, die ewig brennt. "Eternal Flame" heißt ein Song, den ich gerne höre. Er spricht die Sehnsucht aus, dass die Flamme der Liebe lange anhalten möge, die Liebe eines Paares – möglichst ewig! Das ist jedem Paar zu wünschen, das ist zu hoffen.

Alles hat seine Zeit

Doch auch für die Liebe gilt: Alles hat seine Zeit. Auch jede Ehe, jede Partnerschaft wird, so wie wir sie kennen, einmal enden. Es ist das Schicksal von allem, was lebt: Mensch, Tier und Pflanze – die Zeit auf Erden, so schön und hell sie sein mag, ist begrenzt. Der Funken Leben erlischt einmal – in allem, was lebt.

Was ist, wenn das Licht verlöscht?

Wenn das Licht erlöscht – geht dann alles in der Finsternis unter? Sollte das die letzte Perspektive sein? Es gibt in der christlichen Tradition ein Gebet, in dem es heißt: "Und das ewige Licht leuchte ihnen." Auch der Tod, das Ende des irdischen Lebens, so lautet die Hoffnung, kann uns von der ewigen Quelle des Lichtes, nicht trennen. Für den, der glaubt, ist diese Lichtquelle Gott. Seine Energie geht nie aus. Gott lässt nicht zu, dass die Toten in der Finsternis verloren gehen.

Die Finsternis hat nicht das letzte Wort

Vertrauen wir der Bibel, so hat Gott das beispielhaft an seinem Sohn Jesus Christus gezeigt. Jesus stirbt; er wird begraben – und alles schien vorbei zu sein, auch das, wofür er starb – das Licht der Liebe. Als Jesus starb, so hören wir, bedeckte Finsternis Himmel und Erde. Wer würde dies nicht kennen – in Stunden des Abschieds, des Todes und der Trauer?!. Doch die Dunkelheit weicht dem Licht des Morgens, der Auferstehung. Nicht die Finsternis hat das letzte Wort, sondern das lebendige, wärmende Licht.

Hoffnung auf Gottes Licht

So war es bei Jesus und, so glaube ich, wird es auch für mein Leben, ja für alles Leben sein. Ich hoffe auf das ewige Licht, das Licht Gottes, das nicht erlischt.
Ich wünsche Ihnen einen guten Tag!

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