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Wie man Gott eine Freude macht
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Wie man Gott eine Freude macht

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Eines Tages ist die Liebe erfunden worden. Das kam so: Eva und Adam lebten im Paradies. Heiter, unbefangen, nackt - und irgendwie auch langweilig. Den beiden genügte es nicht mehr, immer brav zu sein und dem einen Baum aus dem Weg zu gehen. Also aßen sie den Apfel, forderten Gott heraus. Der lässt nicht lange auf sich warten und schickt sie aus dem Paradies - hinein in die Welt.

Gott macht Kleider für Adam und Eva, die sie schützen

Aber eins macht er noch: er macht ihnen Kleider, damit sie in der Welt nicht ohne Schutz sind. Strafe soll sein. Aber nicht Strafe ohne Liebe, ohne Fürsorge. Gottes Kleider sind Liebe.

So fing das an mit der Liebe, glaube ich. Gott selber hat sie erfunden. Als es nicht mehr gut ging mit den Menschen im Paradies, schickte Gott selbst sie in die Welt, ins Leben, in die Arbeit des Daseins, jeden Tag. Schluss mit der Unbefangenheit, dem Leben ohne Not. Dafür aber gibt es Kleider der Liebe, von Gott selbst gemacht.

Das Mäntelchen der Fürsorge

Mäntelchen der Fürsorge, damit wir nicht ohne Schutz sind und einander so erkennen können, wie wir sind. Wir sind Menschen, alle zusammen. Niemand ist etwas Besseres. Wir sind nicht alle gut, weiß Gott nicht. Manche sind überhaupt nicht gut - sie tun sich nur dauernd etwas Gutes auf Kosten anderer. Und andere missachten jeden guten Rat, den Gott gibt.

Liebe schenkt Schutz vor Leid und Not

Aber wir sind Menschen. Uns gemeinsam ist der Wunsch nach Liebe. Man darf ruhig sagen: das Verlangen nach Liebe. Damals ist sie erfunden worden, die Liebe, von Gott selbst. Sie hat einen tiefen Sinn wie alles, was Gott macht: sie soll uns schützen. Schützen vor Wind und Wetter im Leben, vor Leid und Not. Liebende haben weniger Angst in der Welt. Mit Liebe erträgt man die Welt besser. Man erträgt vor allem sich selber besser.

Jeder Tag wird leichter, wenn Menschen mich liebhaben

Der Tag heute wird leichter, wenn ich weiß, dass mich Menschen lieb haben, sich auf mich freuen. Es fällt mir leichter, heute loszugehen, wenn ich jemanden lieb habe, vielleicht beschützen kann. Liebe ist unser Schutz in der Welt; wie damals Gottes Kleider, die vor Kälte oder Hitze schützten. Auch wenn es den Himmel auf Erden nicht mehr gibt - in der Liebe gibt es ihn doch. Ein bisschen Himmel ist jeden Tag möglich.

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