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Woran mein Herz hängt
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Woran mein Herz hängt

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Das vermutlich schönste Bekenntnis der Welt hat im Deutschen nur drei Worte: „Ich liebe dich!“ Was für ein schöner Satz: „Ich liebe dich!“ Damit bekenne ich, wie es um mich steht.

"Ich liebe dich!" - ein Satz voller Sehnsucht und Hoffnung

Wer diesen Satz in einer Beziehung zum ersten Mal ausspricht, die oder der braucht eine Menge Mut. Und weiß: „Es könnte sein, dass sich danach mein ganzes Leben ändert“. Eben weil in der Formulierung „Ich liebe dich!“ so viel Sehnsucht und Hoffnung stecken, weil ich mit meinem gesamten Dasein darin verwoben bin.

Ein Bekenntnis mit Konsequenzen

Auch wer den Satz „Ich liebe dich“ zum ersten Mal von einem anderen Menschen hört, ahnt: „So ein Bekenntnis hat Konsequenzen.“ Und was für welche. Vielleicht eine wundervolle Partnerschaft, eine gemeinsame Lebensreise. Vielleicht aber auch eine herbe Enttäuschung, weil die Gefühle nicht geteilt werden: „Oh. Du liebst mich, ja, äh, aber …“

Doch nehmen wir mal an, die oder der Angesprochene ist gar nicht abgeneigt, antwortet aber nicht sofort, sondern fragt erst mal nach: „Wie schön. Du liebst mich! Was genau liebst du denn an mir?“

"Was genau liebst du denn an mir?"

Die Antwort ist gar nicht so einfach. Es kann nämlich sein, dass ich von innigen und faszinierenden Gefühlen für einen anderen Menschen durchströmt werde, von Gefühlen, die ein „Ich liebe dich“ sofort rechtfertigen. Und dass trotzdem gilt: Ich kann gar nicht erklären, was denn diese „Schmetterlinge im Bauch“ genau begründet. Kurz gesagt: Das mit dem Bekennen ist nicht so leicht. Bei der Liebe. Und beim Glauben.

Woran glauben Christen eigentlich?

Deshalb ein Szenenwechsel. Eine Gartenparty im Frühsommer. Alle unterhalten sich angeregt. Und dann sagt mir eine der Frauen in der Runde, während sie genussvoll an ihrem Sekt nippt: „Ach, du bist Pfarrer. Das ist ja super. Mein Mann und ich diskutieren nämlich schon seit Wochen, ob wir unsere Kinder taufen lassen sollen oder nicht. Du kannst mir doch bestimmt mal in wenigen Worten sagen, woran Christen eigentlich glauben.“ Und sie ruft direkt ihren Mann. „Komm mal her,hier ist ein Pfarrer.“

Puh! Ok. Woran glauben Christen, und das in zwei, drei Sätzen gesagt? Wobei die beiden vermutlich vor allem wissen wollen, warum es sich überhaupt lohnt zu glauben. Für ihre Kinder. Und für sich.

"Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde"

Natürlich gibt es da Bekenntnisse, die Christinnen und Christen schon seit vielen hundert Jahren sprechen: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“ Kurz und knapp ist das. Trotzdem denke ich: Dem Paar ist wahrscheinlich vor allem daran interessiert, was diese alten Worte für ihr Leben und das Leben ihrer Kinder bedeuten.

Ein Bekenntnis - in der Liebe oder im Glauben - ist nicht so einfach

Wenn mich jemand nach meinem Glauben fragt, kann ich es natürlich auch in meinen Worten versuchen. Zum Beispiel glaube ich, dass diese Kinder, die sie vielleicht taufen lassen werden, von Gott unendlich geliebt sind. Und dass ihr Vertrauen zu dieser Liebe sie durch Leben tragen kann. So, wie mich dieses Vertrauen trägt.  Auf jeden Fall ist ein Bekenntnis nicht so einfach. Ob in der Liebe … oder im Glauben.

Heute Morgen möchte ich mit Ihnen in die Welt des Bekennens eintauchen. Ich bin überzeugt, es lohnt sich, der Frage nachzuspüren: Wie kann ich das, woran ich glaube, in Worte fassen?

Musik: Guy Wood/ Robert Mellin, My one and only (Ack van Rooyen, Flügelhorn)

Fast jedes Unternehmen hat heute ein "Mission-Statement"

Wie ist das mit dem Bekennen. Das ist ja nicht nur auf die Liebe beschränkt, und auch nicht auf den Glauben an Gott. Heutzutage hat fast jedes Unternehmen ein so genanntes „Mission-Statement“. Manchmal selbst der Imbiss an der Ecke oder der neue Friseursalon. Das englische Wort „Mission-Statement“ meint ein Leitbild. Ein schriftliches Bekenntnis zu den eigenen Zielen, Werten und Idealen. Und dieses Bekenntnis hängt manchmal stilvoll gerahmt im Eingangsbereich, damit es auch jede und jeder sofort sieht.

Wer genau weiß, was er will, der kann auch anfangen, es zu realisieren

Warum? Weil Psychologinnen herausgefunden haben: „Je klarer eine Einrichtung oder eine Firma sagen kann, wofür sie steht und was sie will, desto besser können sich die Menschen mit ihr identifizieren, also ihr im besten Fall zustimmen. Und je genauer solche Institutionen wissen, warum sie etwas tun, desto erfolgreicher können sie es umsetzen.“ Klar: Wer genau weiß, was er will, der kann auch anfangen, es zu realisieren.

Das gilt übrigens für Menschen genauso: Je genauer jemand sagen kann, warum er lebt und wofür er lebt, desto bewusster kann er oder sie sein Leben gestalten.

Was und woran glaube ich eigentlich?

Es lohnt sich also, sich mal Gedanken darüber zu machen, was für mein Leben das Warum und Wofür ist. So etwas wie mein „persönliches Mission-Statement“ zu formulieren. Was und woran glaube ich eigentlich? Was nichts anders ist als das, was Menschen jahrhundertelang als Bekenntnis bezeichnet haben. Im religiösen Kontext gerne in Form eines „Glaubensbekenntnisses“: Ich fasse in Worte, woran ich glaube. Wofür ich stehe!

Das Glaubensbekenntnis in den christlichen Kirchen wird seit langem mit dem Wort „Credo“ bezeichnet. „Credo“ kommt von der lateinischen Formel „Cor dare“ und bedeutet ursprünglich „Sein Herz an etwas hängen.“ Oder: „Sein Herz an etwas verschenken.“

"Woran hängt mein Herz?"

Und damit sind wir mittendrin im Thema. Es geht bei Bekenntnissen nämlich um die Frage, was ich fühle und empfinde: „Woran hängt mein Herz?“ „Wem oder was schenke ich mein Herz?“ Anders ausgedrückt: Was bestimmt mein Handeln?

Wer das in Worte fassen kann, der hat ein Bekenntnis formuliert. Wer das tut, hilft sich, die Ideale, die ihn oder sie antreiben, bewusster wahrzunehmen und sie dann eben auch umzusetzen. Credo. Ich verschenke mein Herz. Wenn ich einen Satz höre wie: „Mein Herz hängt an …“ – was würde ich da wohl nennen?

"Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott."

So ein Bekenntnis hat übrigens immer eine religiöse Dimension. Es geht schließlich um die Frage, woran ich glaube. Der Reformator Martin Luther zumindest war davon zutiefst überzeugt. Er formulierte das so: „Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott.“ Sprich: Wenn uns etwas so viel bedeutet, dass es unser ganzes Leben und Handeln bestimmt, dann ist das natürlich eine Form von Glauben. Eben ein Glaube an übergeordnete Ideale oder Ziele. Und da kann man auch getrost sagen: an einen Gott. Oder etwas Göttliches. Was zu der Frage führt: Woher wissen wir eigentlich, ob wir unser Herz an etwas hängen, das es wert ist?

Wie gesagt: Es ist nicht immer leicht, zu sagen, woran man sein Herz hängt. Aber wer es herausfindet, der wird in Zukunft so manche Entscheidungen eindeutiger und bewusster treffen.

Musik: Siggy Schwab, Mr. Ironfinger

Jeden Menschen treibt etwas an

Jeden Menschen treibt etwas an. Und diejenigen, die sich darüber Gedanken machen, was genau sie antreibt, formulieren gerne etwas, das man nicht nur in kirchlichen Kreisen als „Bekenntnis“ bezeichnet. Oder neudeutsch als „Mission-Statement“: Ich bekenne, woran mein Herz hängt.

Das Apostolische Glaubensbekenntnis

Solche „Bekenntnisse“ sind nicht nur für mich selbst wichtig, sondern auch für die Gemeinschaft. Mir hilft dabei ein Blick auf das bekannteste christliche Bekenntnis, das sogenannte „Apostolische Glaubensbekenntnis“. Das heißt so, weil viele Glaubende lange Zeit überzeugt waren, es ginge direkt auf den Jüngerkreis Jesu zurück, also auf die Apostel. Die älteste schriftliche Quelle dafür stammt aber erst aus dem 4. Jahrhundert. Deshalb vermutet man heute: Es hat sich nach und nach in der Urkirche entwickelt. Doch gerade die Entwicklungsgeschichte des „Apostolischen Glaubensbekenntnisses“ führt eindrucksvoll vor Augen, warum Bekenntnisse etwas Kraftvolles in sich haben.  

Je genauer man seinen Glauben erklären kann, desto besser können andere meine Handlungsweise verstehen

Als erstes erlebten die frühen Christinnen und Christen nämlich ständig, dass sie auf ihre Ideale angesprochen wurden: „Überall wird getuschelt, ihr hättet einen ganz neuen Glauben. Sagt mal: Worum genau geht es denn bei diesem Jesus, der euch ja offensichtlich so viel bedeutet?“ Sprich: Andere Menschen interessieren sich, freuen sich vielleicht sogar darüber, wenn ihnen ein Mensch sagen kann: Daran hängt mein Herz. Kein Wunder, denn das hilft ihnen ja auch, diesen Menschen und sein Handeln zu verstehen. Je nachvollziehbarer jemand zum Ausdruck bringt, was seine Persönlichkeit prägt, desto besser können andere Menschen mit ihm umgehen.

Die frühen Christen begriffen, dass sie verständlich kommunizieren mussten

In der Geschichte der ersten Christinnen und Christen aber gab es keineswegs nur Neugierige und Interessierte, sondern auch viele Gegner des Christentums. Und die nutzten jede Gelegenheit, dieser neuen geistlichen Bewegung eins auszuwischen. Unter anderem, indem sie Gerüchte verbreiteten. Zum Beispiel dieses: „Bei den Versammlungen der Christen trinken die alle Blut.“ Beim Abendmahl, bei dem Wein getrunken wird, heißt es ja tatsächlich: „Dieser Wein ist Jesu Blut.“ Die Christen begriffen bald: Wenn wir nicht verständlich kommunizieren, woran wir glauben und was bei uns im Gottesdienst passiert, dann versteht man uns falsch. Man wird uns die Worte im Mund rumdrehen.

Das Bekenntnis wurde das Fundament für das "Wir-Gefühl"

Und es kam noch etwas hinzu: Auch unter den Christen selbst entwickelten sich verschiedene Strömungen. Strömungen, die teilweise verbissen miteinander kämpften. Zum Beispiel über die Frage: War Jesus nun vor allem ein Mensch oder vor allem göttlich. Die Streitigkeiten eskalierten so, dass irgendwann klar wurde: Wir als Glaubensgemeinschaft brauchen ein Grundlagen-Papier, eben ein Bekenntnis. Damit die Menschen sagen können: Ja, das glaube ich – oder: Nein, das glaube ich nicht. Sprich: Das Bekenntnis wurde das Fundament für das „Wir-Gefühl“. Darin wusste sich die Gemeinschaft der Glaubenden verbunden. Bis heute. Denn das Apostolische Glaubensbekenntnis wird auch im 21. Jahrhundert in vielen Gottesdiensten regelmäßig gesprochen.

Ein Bekenntnis kann helfen, starkte Beziehungen aufzubauen

An der Geschichte dieses speziellen Bekenntnisses wird deutlich, warum es gut ist, wenn jemand sagen kann, „woran sein Herz hängt“: Es ermöglicht ihm und anderen, starke Beziehungen aufzubauen. Weil beide Seiten wissen, woran sie miteinander sind. Weil es hilft, wilden Spekulationen über die Beweggründe für mein Handeln zuvorzukommen. Und weil es dafür sorgt, dass Gleichgesinnte erkennen, ob sie passende oder zumindest ähnliche Lebensmotive haben.

Ich meine: Es ist klug, wenn wir einander öfter mal erzählen, woran unser Herz hängt, also: Was uns guttut und was uns Halt und Sinn gibt. Das könnte helfen, so manchen Streit zu vermeiden.

Musik: Jerry van Rooyen, The touch of your lips (Ack van Rooyen und Metropole Orkest)

Für Gefühle und Leidenschaften hat man nicht immer die passenden Begründungen parat

Wenn jemand in Worte fassen kann, was er glaubt und wofür er steht, ist das ein Bekenntnis. Aber wir haben schon gesehen: So ganz einfach ist das nicht mit dem Bekennen. Vermutlich, weil kaum jemand für Gefühle und Leidenschaften immer die passenden Argumente und Begründungen parat hat.

Zum Beispiel, wenn ich sage: „Ich liebe Segelfliegen.“ Dann klingt das erst mal sehr positiv. Aber wie kann ich jemandem, der noch nie in einem Segelflugzeug gesessen hat, erklären, wie wundervoll es ist, sich ohne Motor, allein durch Thermik auf 2000 Meter Höhe zu schrauben und dann unter den Wolken dahinzugleiten. Das ist traumhaft. Und tut unfassbar gut. Mir jedenfalls. Aber kann ich das erklären?

Geschichten helfen, etwas besser zu erklären und zu verstehen

Mir helfen Geschichten, wenn ich von meiner Leidenschaft für das Segelfliegen erzähle. Und offenbar ist das beim Glauben auch so. Eine besonders eindrückliche Bekenntnisgeschichte steht im Neuen Testament: Petrus war ein Anführer der Jüngerinnen und Jünger Jesu. Anscheinend ein Mensch, der sehr von sich überzeugt war. Doch als Jesus gefangen genommen wird, erlebt Petrus ein persönliches Desaster: Schließlich war er so überzeugt gewesen, dass nichts und niemand seinen Glauben ins Wanken bringen kann. Aber als Petrus an einem Lagerfeuer gefragt wird, ob er denn auch zu diesem Wanderprediger gehört … da versagt er. Dreimal leugnet Petrus lauthals, jemals irgendwas mit diesem Jesus aus Nazareth zu tun gehabt zu haben. Aus Angst, auch verhaftet zu werden. Der selbstbewusste Wortführer Petrus entpuppt sich als Feigling.

Petrus und Jesus am See von Tiberias

Die Bibel berichtet nicht, wie Petrus mit dieser Erfahrung umgegangen ist, aber sie muss ihn zutiefst erschüttert haben. Und eines wissen wir: Petrus kehrt zurück in seine Heimat und fängt wieder an, als Fischer zu arbeiten. Möglicherweise hatte er mit Jesus und seiner Botschaft von der Liebe Gottes innerlich abgeschlossen.

Doch dann passiert etwas … nach einer erfolglosen nächtlichen Ausfahrt mit dem Boot. Petrus hat in dieser Nacht nichts, aber auch gar nichts gefangen. Da steht plötzlich ein Fremder am Ufer und sagt: „Fahr noch mal raus. Ich glaube, diesmal könnte es klappen.“ Und es klappt tatsächlich. Die Netze sind beim zweiten Versuch rappelvoll und einer der anderen Fischer ruft daraufhin verwundert: „Ich glaube, dieser Fremde da, das ist Jesus.“ Woraufhin sich Petrus ins Wasser stürzt und an Land schwimmt.

Dann steht Petrus da. Vermutlich immer noch triefend. Dem Mann gegenüber, den er verraten hat. Dem er bis in den Tod folgen wollte und den er schon in der ersten Krise im Stich gelassen hat. Das wäre der Moment für ein großes Bekenntnis. Aber Petrus weiß nicht, was er sagen soll – obwohl er mehrere Jahre mit Jesus unterwegs war, obwohl er hunderte von Predigten von Jesus gehört hat und obwohl er am eigenen Leib erlebt hat, wie Jesus Wunder vollbracht hat. All diese Erfahrungen, Informationen und Erlebnisse nutzen ihm nichts. Weil es auch für ihn nicht leicht ist, zu sagen, woran sein Herz hängt.

"Petrus, hast du mich lieb?"

Zum Glück kommt ihm Jesus entgegen. Er fragt ihn: „Petrus, hast du mich lieb?“ Und Petrus stammelt: „Ja, ich habe dich lieb.“ Und jetzt? Jesus fragt noch mal: „Hast du mich lieb.“ Hat er seinem Jünger beim ersten Mal nicht geglaubt? Petrus schluckt, dann sagt er etwas energischer. „Ja, ich habe dich lieb.“ War’s das? Nein. Denn Jesus fragt noch mal, ein drittes Mal: „Hast du mich lieb.“ Und diesmal ist Petrus schon ein bisschen aufgebracht: „Jesus, du weißt doch alles. Dann weißt du auch, dass ich dich liebhabe.“

Und was macht Jesus? Er antwortet jedes Mal auf das Bekenntnis mit einer Aufgabe für Petrus: „Dann weide meine Schafe!“ Also: „Erinnere dich, Petrus, als wir uns kennengelernt haben, da habe ich dir gesagt, du sollst in Zukunft nicht mehr Fischer sein, sondern Menschenfischer. Jetzt bist wieder hier auf deinem Boot, und ich sage dir: Kümmere dich um die Herde der Glaubenden.“

Das Verhalten eines Menschen ist das überzeugenste Bekenntnis

War Jesus das Bekenntnis von Petrus nicht genug? Ich sehe es so … entscheidend ist: Bekenntnisse bedeuten vor allem dann etwas, wenn sie in Taten umgemünzt werden. Wenn ich nicht nur Worte höre, sondern am Verhalten eines Menschen merke, woran er glaubt und wofür er steht. Jesus macht Petrus deutlich: „Zeige deine Liebe zu mir dadurch, dass du dich um die Menschen kümmerst, die wie du nach der Liebe Gottes fragen.“ Was genau zu dem passt, was Jesus an anderer Stelle gesagt hat: „Dass ihr meine Jünger seid, dass sollen die Menschen daran erkennen, dass ihr einander liebt.“ Sprich: Euer Verhalten ist das überzeugendste Bekenntnis.          

Musik: Stephan Zimmermann, Sushi (Stephan Zimmermann und Axel Moser)

Ein kostbares Bekenntnis: wenn Menschen an der Art, wie ich lebe, erkennen, was mir wichtig ist

Bekenntnisse bedeuten viel. Zu wissen, woran mein Herz hängt, ist kostbar. Für mich selbst, aber auch für die Menschen, mit denen ich Beziehungen aufbauen will. Noch kostbarer aber ist es, wenn mein Leben selbst zu einem Bekenntnis wird. Wenn Menschen an der Art, wie ich lebe, erkennen, was mir wichtig ist.

Die beiden Schritte lohnen sich also: Erst mal herausfinden, wie ich ausdrücken kann, woran ich glaube und wofür ich lebe. Ich kann alte Worte dazu nutzen, die Menschen vor mir gefunden haben. Oder neue Worte finden. Und dann schauen: Wie spiegelt sich das, was ich bekenne, in meinem Leben wider.

Taten haben ein größeres Gewicht als die schönste Formulierung

Dabei haben Taten ein größeres Gewicht als die schönste Formulierung. Franz von Assisi jedenfalls hat mal erklärt: „Verkündige die gute Nachricht immer und überall …“ Also: Zeige immer und überall, woran dein Herz hängt. Doch sein Rat geht noch weiter: „Verkündige die gute Nachricht immer und überall.“ Doch: „Nur wenn nötig, gebrauche dazu Worte.“ Für den Glauben heißt das: Durch mein Tun zeige ich, was mich im Leben leitet. Und was bedeutet das für die Liebe? Nun, dass ein Kuss manchmal mehr sagt als tausend Worte.

Musik: Fabian Vogt, Wer's glaubt wird seelig

 

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