Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein
Als Kind hatte ich ein kleines Bild, auf dem ein Engel abgebildet war. Es war ein Schutzengel, der seine Flügel beschützend über ein kleines Kind hält. Später fand ich das Bild furchtbar kitschig. Aber irgendwie war es für mich als Kind wohltuend und beruhigend. Der Gedanke: Da ist ein Engel, der kümmert sich sozusagen um dich, den fand ich irgendwie gut. Jetzt in der Adventszeit habe ich wieder einige Engelfiguren zuhause stehen. Sie gehören für mich zum Advent dazu, auch wenn das ebenfalls ein bisschen kitschig ist.
Engel gehören zum Advent
Engel sind in der Bibel ganz eng mit Advent und Weihnachten verbunden. Maria begegnet einem Engel zu Beginn ihrer Schwangerschaft, Engel verkünden den Hirten die Botschaft von der Geburt Jesu, ein Engel sagt Josef, dass er mit Maria und dem kleinen Jesus fliehen soll. Und auch sonst gibt es in der Bibel viele Geschichte über die Engel. Sie verkünden Gottes Wort, sie beschützen Menschen auf schweren Wegen, sie erscheinen ihnen im Traum.
Dieser Mensch war ein Engel für mich
Und das ist ja auch eine sehr schöne Vorstellung: Menschen werden beschützt und behütet von den Engeln. Da ist jemand da, wenn ich Schutz und Beistand brauche. Dazu fallen mir Geschichten aus meinem Leben ein: Situationen, von denen ich sagen könnte: Da ist mir ein Engel begegnet. Das waren Menschen, die da waren, wenn ich sie brauchte. Die nicht viel nachfragten und diskutierten, die nichts von mir wollten. Die eine Hilfe für mich waren, ohne dass sie selbst es vielleicht sogar gemerkt haben. Dazu passt ein Gedicht von Otto Rudolf Wiemer:
„Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel. Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein, oft sind sie alt und hässlich und klein, die Engel. …Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand oder er wohnt neben dir Wand an Wand, der Engel. … Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel.“
