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Der Fischer Andreas - ohne Netz und doppelten Boden
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Der Fischer Andreas - ohne Netz und doppelten Boden

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, Katholische Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral, Frankfurt
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Ohne Netz und doppelten Boden – das sagen wir, wenn es um etwas ganz Gewagtes geht. Die Formulierung kommt eigentlich aus der Welt des Zirkus. Trapezkünstler treten ohne Netz auf. Sie riskieren etwas, ohne abgesichert zu sein. Das kommt uns oft gefährlich vor. Klappt das auch? Brauche ich nicht diesen zusätzlichen Schutz? Und auch im übertragenen Sinne gilt das ja. Dafür gibt es auch ganz verschiedene Versicherungen. Das Leben kann man so ziemlich gut gegen verschiedene Gefahren und Risiken absichern.

Ich werde euch zu Menschenfischern machen

Heute feiern wir in der katholischen Kirche das Fest des heiligen Andreas, einer der ersten Jünger Jesu und der Bruder des Petrus. In der Bibel steht über ihn folgende Erzählung: „Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.“ (Matthäusevangelium 4,18-22)

Sie verzichten auf die Absicherung, das Netz

Ist schon irgendwie seltsam, wie schnell die beiden da alles liegen und stehen lassen und Jesus folgen. Sie sind zwar keine Trapezkünstler, sondern Fischer, aber auch sie verzichten auf das Netz, auf die Absicherung, auf den sicheren Weg.

Loslassen, mutig und offen für Neues sein

Ohne Netz – manchmal muss ich mal was wagen, muss mal loslassen, muss neue Wege gehen, mich auf Gefahren einlassen. Wie will ich denn sonst Neues erleben?

Vertrauen fällt mir nicht leicht

Ein Wechsel der Arbeitsstelle, ein Umzug in eine mir völlig fremde Stadt, Menschen vertrauen, die ich kaum kenne – all das fällt mir nicht leicht. Es hat für mich auch mit Vertrauen zu tun: Vertraue ich mir selbst? Vertraue ich anderen Menschen? Vertraue ich den neuen Wegen?

Er schlug einen neuen Weg ein, weil er Jesus vertraute

Andreas, der Fischer, hat das Netz liegen gelassen und auf den neuen Weg mit Jesus vertraut. Er hat sich auf Neues eingelassen. Und das konnte er auch deshalb, weil er Gott vertraut hat. Auch das macht Andreas für mich zu einem mutigen Mann und Vorbild für das Vertrauen in neue Wege.

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