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Begeisterung für Bücher wecken
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Begeisterung für Bücher wecken

Christoph Schäfer
Ein Beitrag von Christoph Schäfer, Katholischer Religionslehrer, Rüsselsheim
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In Frankfurt ist gerade wieder Buchmesse – meine ganz persönliche Lieblingsmesse. Als Lesefan bekomm ich spontan gute Laune, wenn ich daran denke – so viele gute Anregungen, Begegnungen, Phantasie habe ich dort immer wieder erlebt. Dieses Jahr klappts bei mir leider nicht mit einem Messebummel vor Ort. Aber ich kann ja problemlos auch anders mitfeiern: Es gibt viele Sendungen und Artikel rund um das große Bücherfest.

Sogar unter der Dusche lesen

Außerdem schwelge ich in Erinnerungen an schöne Messe-Momente, in denen ich sie gespürt hab: „Buchbegeisterung pur“. Als zum Beispiel einmal ein Talkgast beteuert hat: Für ihn würden Bücher so sehr zum Leben gehören, dass er am liebsten sogar unter der Dusche liest!

Meine ansteckende Leidenschaft

Ein ziemlich schräger Gedanke, finde ich: Warum sollte man seine Lieblingsbücher mit Wasser und Duschgel traktieren? Aber eigentlich möchte ich mir von dieser grenzenlosen Lesebegeisterung eine Scheibe abschneiden. Meine Leidenschaft für das Lesen so zeigen, dass sie ansteckend wirkt. 

Die Lesekultur ist gefährdet

Denn das ist dringend nötig. Viertklässler können immer schlechter lesen – das hat gerade eine aktuelle Bildungsstudie ergeben. Als Deutschlehrer weiß ich: Die Studie bestätigt nur, was Forscherinnen und Forscher für viele andere Altersgruppen sagen: Die Lesekultur ist gefährdet. Das ist nicht nur traurig, sondern auch gefährlich, wenn Menschen immer weniger verstehen oder Anteil nehmen, was Texte, Zeitungen, Bücher ausdrücken. Und das kann viele Gründe haben. Vielleicht ist einer: Es fehlen Lese-Vorbilder. Menschen, die im Alltag zeigen: Lesen ist mir wichtig.

„Mein Herz so weiß“

Ich möchte jetzt nicht damit anfangen, unter der Dusche zu lesen. Aber mir selbst als Lesefan wieder mehr Zeit fürs Lesen nehmen – und das auch anderen zeigen. Meinem Sohn, meinen Nichten und Neffen, meinen Schülerinnen und Schülern. Ich möchte dabei erwischt werden, wie ich begeistert irgendwo lese. Über Bücher sprechen, die mich begeistern, wie neulich „Mein Herz so weiß“ von Javier Marías mit seiner wunderbaren Darstellung eines politisch brisanten Flirts…. Und damit selbst auch Lesebegeisterung wecken.

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