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Gott im Schwimmbad
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Gott im Schwimmbad

Johanna Fröhlich
Ein Beitrag von Johanna Fröhlich, Evangelische Pfarrerin, Gießen
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Ein Spätsommertag. Ich war im Schwimmbad und hatte auf einmal das Gefühl: Gott ist da. Hier im Schwimmbad. Es war am frühen Abend. Die Sonne stand tief, und ich habe mich nach dem Schwimmen am Beckenrand ausgeruht. Auf der Wasseroberfläche brach sich das Sonnenlicht in viele, winzige Funkellichter.

Ein friedlicher Moment

Wenn ich mit der Hand durchs Wasser strich, dann tanzten diese Funkellichter über die Oberfläche und kitzelten mir in den Augen. Das war so ein schöner Moment. So friedlich. Dieses Gefühl: Alles ist gut. Das Leben ist schön. Ich bin gut aufgehoben. Gott ist da.  

Überraschungsbesuche von Gott

Für mich sind solche Momente unendlich wertvoll. Ich nenne sie Überraschungsbesuche von Gott. Wenn die Zeit stillsteht und nur der Augenblick zählt. Dann werde ich ruhig. Ich atme durch und fühle mich wohl in meiner Haut. Dann bin ich ganz bei Gott.

Solche Momente gibt es an ganz unterschiedlichen Orten. In der Kirche, wenn ein Sonnenstrahl durch ein buntes Kirchenfenster fällt oder wenn die Orgel eines meiner Herzenslieder spielt. Gott kommt, wenn ich offen bin.

Gott treffen an Orten, die die Gedanken zur Ruhe bringen

Manchmal denke ich: Gott ist schon die ganze Zeit da. Aber wir treffen uns erst, wenn auch ich mich eingefunden habe. Wenn ich bereit bin. Und das passiert vor allem an Orten, die meine Gedanken zur Ruhe bringen: Unter Bäumen oder an einem Fluss. Da, wo schönes Licht ist. In der Straßenbahn, wenn ich so dahinfahre und von nichts abgelenkt werde. Dann sag ich leise: „Hallo, Gott. Schön, dass du da bist. Bleib doch noch ein bisschen.“

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