Wimmelbuchgefühl
Ich bin gerne in der Stadt. Auf der Straße, wo sich die Menschen tummeln. Bei einem Fest. Oder im Park an einem sonnigen Tag, wo hier ein Hund läuft, dort ein altes Ehepaar auf der Bank sitzt und vorne die Kinder um den Ball kämpfen.
Ein Teil vom großen Ganzen
Dann bekomme ich dieses Wimmelbuchgefühl. Dann spüre ich: Alles hat seinen Platz in diesem großen Ganzen und ich bin ein Teil davon. Wie in den Kinderbüchern, wo auf einer Doppelseite eine bunte Welt zu sehen ist, mit all den Leuten, die dazu gehören: Bei einem Zirkus oder im Schwimmbad oder auf einem Kirmesplatz, Mit einer großen, bunten Menge.
Alle Menschen sind Gottes Ebenbild
Wenn es von Menschen wimmelt, dann verstehe ich, was es heißt: Alle Menschen sind Gottes Ebenbilder. So steht das in der Bibel: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild.“ Für mich bedeutet das: Wir tragen alle einen Teil von Gott in uns. Und damit gehören wir alle zusammen.
Das ist manchmal anstrengend. Denn im Gewimmel der Stadt kommen mir manche Leute seltsam oder nervig vor. Trotzdem gehören sie zum Bild. Ohne sie wäre es nicht komplett. Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes, egal wie eigenartig er ist.
Alle Menschen haben ihren Platz in der Welt
Darum liebe ich auch den Wochenmarkt, wenn ich zwischen den vielen Ständen und den Leuten mit ihren Körben herumstreife. Auch so ein Wimmelbildgefühl. Alle gehören dazu. Niemand darf fehlen. Alle haben ihren Platz in der Welt. Die Verkäuferin am Käsestand, der Junge, der die Kirsche schnabuliert. Und ich selbst. Am Blumenstand, wo ich an den Dahlien rieche, oder wie ich vor dem Bäckerwagen geduldig in der Schlange warte.
Und ich stelle mir vor, wie Gott unser Leben anschaut wie in einem Wimmelbuch. Und alles ganz genau betrachtet. Und wie Gott in dem großen bunten Gewimmel auch mich entdeckt und sich über mich freut.
