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Der Mensch ist Mensch
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Der Mensch ist Mensch

Andreas Wörsdörfer
Ein Beitrag von Andreas Wörsdörfer, Pastoralreferent, Katholische Pfarrei Dom St. Bartholomäus, Frankfurt am Main
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Vor 20 Jahren, Ende August 2002, kam das Album „Mensch“ von Herbert Grönemeyer raus. Er hat es aufgenommen nach zwei Schicksalsschlägen: Seine Frau und sein Bruder sind gestorben, im Abstand von einem halben Jahr. Ein Titel daraus ist für mich zum Ohrwurm geworden. Er kommt mir in den verschiedensten Situationen in den Sinn. Auch im Radio ist der Song in all den Jahren oft zu hören gewesen. Dann drehe ich gerne voll auf und singe mit.

Der Song, der dem Album seinen Namen gab

Es ist der Titel „Mensch“, der dem Album seinen Namen gab. Im Refrain heißt es:

Und der Mensch heißt Mensch
Weil er irrt und weil er kämpft
Und weil er hofft und liebt
Weil er mitfühlt und vergibt
Und weil er lacht
Und weil er lebt
Du fehlst

Musik mit Ohrwurmqualität

Die Musik hat Ohrwurmqualität, und der Text ist froh und zuversichtlich und trotzdem gibt es diesen Schuss Melancholie. Herbert Grönemeyer besingt „den Menschen“ und was ihn ausmacht. Was ihn liebenswert, verletzlich, was ihn besonders macht. Der Mensch, wie er hofft und liebt, mitfühlt und vergibt, wie er vergisst und verdrängt, hofft und glaubt, wie er mitfühlt und vertraut. Bestimmt hatte Herbert Grönemeyer seine verstorbene Frau vor Augen, als er den Text geschrieben hat.

Jeder von uns hat einen Herzensmenschen

Und auch ich habe das Bild meines Herzensmenschen vor Augen, wenn ich das Stück höre. Und genau das ist es: Jeder kennt dieses Gefühl: Dass er einen Menschen, der ihm wichtig ist, vermisst. Oder Angst um ihn hat. Oder mit ihm fühlt und ihm vertraut. Das macht uns als Menschen aus, es macht uns alle liebenswert. Der Mensch heißt Mensch. Der Mensch ist Mensch. So wie er (oder sie) ist.

An den Todestagen werden die Taten der Heiligen gewürdigt

Die katholische Kirche feiert heute das Fest „Mariä Geburt“. Es gibt nur zwei weitere Geburtsfeste, die die Kirche feiert. Das des Johannes des Täufers und das von Jesus. Die Heiligenfeste werden normalerweise an den Todestagen gefeiert. Da wird dann auf das Besondere im Leben der Heiligen, auf deren Taten zurückgeblickt.

Beim Geburtsfest wird gefeiert, dass der Mensch da ist

Anders hier beim Geburtsfest. Hier wird der Mensch wahrgenommen, so wie er ist. Und von ihm wird gesagt: Es ist gut, dass du da bist! Ganz unabhängig von deinen Leistungen. Du bist von Gott gewollt und geliebt. Das gilt für Maria, deren Geburt die Kirche heute feiert. Und das gilt für jede und jeden einzelnen von uns. Gut, dass es dich gibt. Weil du lachst und weil du lebst. Und du fehlst, wenn du nicht mehr da bist.

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