Energiepreispauschale – Wie die Kirchen Menschen in Not helfen wollen
Moderation: Es kann einem angst und bange werden. Mieten sind teuer, Lebensmittel auch. Jetzt steht der Herbst vor der Tür und die Sorge vor hohen Energiekosten ist da. Der Staat will entlasten. Jetzt haben die Kirchen eine Initiative gestartet, um Menschen in Not zu helfen.
Die Krisen verteuern Lebensmittel und Energie
Svenja ist Künstlerin, alleinerziehende Mutter zweier halbwüchsiger Kinder. Corona hat ihr vieles abverlangt, die Auftragslage war mau, ihre Lage ist prekär – immer noch. Corona ist noch nicht vorbei, da kracht der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ins Leben, verursacht eine Energiekrise hier in Deutschland.
Für Lebensmittel zahlt Svenja inzwischen ungefähr ein Drittel mehr, schon das kann sie kaum stemmen. Wovon sie die kräftig steigenden Gas- und Stromkosten zahlen soll, ist ihr ein Rätsel.
Die Energiepresipauschale soll helfen
So wie ihr wird es vielen Menschen gehen. Deshalb bekommen im September alle, die arbeiten, 300 Euro aufs Konto, ausgezahlt von ihrem Arbeitgeber. Um es sozial gerechter zu gestalten, ist diese Energiepreispauschale frei von Sozialabgaben, aber einkommenssteuerpflichtig. Auch die Kirchen werden mehr einnehmen, denn die Kirchensteuer ist Teil der Einkommenssteuer.
Die Kirchen wollen die mehr eingenommene Kirchensteuer an Bedürftige weitergeben
Aber die evangelische und katholische Kirche wollen das zusätzliche Geld nicht behalten. Sie wollen es unbürokratisch an Menschen auszahlen, die durch hohe Kosten besonders in Not geraten, so wie Svenja und ihre beiden Kinder. Über die Diakonie wird die evangelische Kirche das Geld verteilen an die Tafelarbeit, die Schuldnerberatung, die allgemeine Lebensberatung und an die Einzelfallhilfe vor Ort.
Mut haben, um um diese Hilfeleistung zu bitten
Svenja kann sich zum Beispiel an die Mitarbeiterinnen des Diakonisches Werk in der Nähe ihres Wohnortes wenden und ihnen ihre Lage schildern. Diese können dann aus dem Topf der zusätzlichen Kirchensteuermittel Geld beisteuern und die Situation der kleinen Familie verbessern. Ob sie Mitglied einer Kirche ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Das Geld – weder das vom Staat noch das von den Kirchen - wird reichen, um alle Härten auszugleichen. Aber es ist ein Anfang. Jetzt brauchen Menschen wie Svenja nur noch den Mut, diese Hilfe auch in Anspruch zu nehmen.