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Weiße Tauben
Bild: Pixabay/Gerd Altmann

Weiße Tauben

Kathrin Wittich-Jung
Ein Beitrag von Kathrin Wittich-Jung, Evangelische Pfarrerin, Studienleiterin, Hofgeismar
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Ich stelle mir vor, weiße Tauben steigen zum Himmel auf. Ein Symbol des Friedens. Sie schmücken Regenbogenfahnen und die Flagge der Ukraine, wenn wir auf dem Marktplatz in unserem Ort wieder für Frieden beten. Das tun viele Kirchengemeinden seit Beginn des Ukrainekrieges. 

„Weiße Tauben“ von Johannes Oerding

Wir stehen da und beten, hoffen auf Frieden. Manchmal singen wir auch Lieder vom Frieden:  
Mich berührt in diesen Tagen ein Lied von Johannes Oerding: „Weiße Tauben“ heißt es. Er träumt davon, dass Krieg ist und keiner hingeht. Die Soldaten streiken und lassen die Waffen ruhen. Er träumt von einer Welt, in der alle satt werden und die Krisenherde erloschen sind. Und doch: Johannes Oerding hebt den Blick zum Himmel und sucht die weißen Friedenstauben. Vergebens! Er kann sie nicht sehen- sie sind nicht da, denn die Herzen sind immer noch mit Stacheldraht umwickelt. Trotzdem träumt er vom Frieden. 

Heute ist Antikriegstag

Heute am 1. September begehen wir in Deutschland den Antikriegstag: In vielen Veranstaltungen wird an die Opfer von Krieg gedacht und daran erinnert: In vielen Ländern der Welt herrscht Krieg. Und ja, die beiden Weltkriege mit all Ihren unzähligen Opfern kommen in den Blick und auch der Gedanke „Nie wieder Krieg.“ 
In der Ukraine herrscht Krieg seit März. Bomben fallen. Menschen sterben. Fliehen. Und die Friedenstauben sind nicht in Sicht. 

Gerade heute braucht es Träume vom Frieden

Gerade in diesen Zeiten, braucht es Tage, wie heute und Träume, wie die von Johannes Oerding. Gerade die Träume vom Frieden braucht es. Eine Kollegin sagte neulich zu mir: „Solche Träume finde ich nicht naiv. Denn Sprache schafft Wirklichkeit und Visionen können wahr werden.“  Sie hat recht. Aus Worten können Taten werden und Gebete werden erhört – darauf hoffe ich und davon träume ich. Und so beten wir auf dem Marktplatz weiter für die Menschen in der Ukraine. Sie mögen die Hoffnung nicht verlieren. Gott gebe ihnen Kraft und Trost. 

Beten für die Kriegstreiber

Und wir beten für die Kriegstreiber: Dass sie Einsicht finden und ihre Herzen weich werden. Friede in ihren Köpfen und Herzen möge sich ausbreiten. Und dann sollen die weißen Tauben irgendwann zum Himmel aufsteigen und zeigen: Es ist Frieden! 

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