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Rückzug
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Rückzug

Heidrun Dörken
Ein Beitrag von Heidrun Dörken, Evangelische Pfarrerin, Senderbeauftragte für den Hessischen Rundfunk
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Es gibt so viel zu tun, doch er packt’s nicht an. Jesus zieht sich zurück. Gerade hat er einen Mann geheilt. Wahrscheinlich haben danach noch Dutzende darauf gewartet, auch gesund zu werden. Aber die Bibel hält nicht nur fest, was Jesus getan hat. Genauso berichtet sie, was er gelassen hat. Jesus heilte den Mann, und dann heißt es wörtlich: Danach zog er sich in eine einsame Gegend zurück und betete dort. (Matthäus 14,13; Markus 1,45; Lukas 5, 16)

Schon zu Jesu Zeiten war Umweltzerstörung ein Problem

Dabei wäre noch so viel zu tun gewesen, zu helfen und zu heilen! Die Lebensverhältnisse damals schrien danach. Vielen Menschen ging es nicht gut. Die politischen Verhältnisse waren bedrückend. Die Lebensmittel wurden immer teurer. Dadurch verarmten breite Schichten der Bevölkerung. Auch Hitze und Dürre waren ein Problem. Die Menschen haben schon damals mit dem Raubbau an der Natur begonnen. Allein für den Schiffsbau holzten sie rund um das Mittelmeer riesige Wälder ab. Immer mehr grüne Landschaft verwandelte sich in Steppe und Steinwüste.

Heute bei uns ist die Lage in einigen Hinsichten vergleichbar. In anderen ganz und gar nicht. Ich finde mich vor allem wieder in dem Gefühl: Es ist gerade viel. Oft zu viel. Es gibt zu viele Dinge, die nicht klappen. Die Aussichten sind trübe.

Jesus zieht sich zurück, um zu beten

Obwohl noch so viel zu tun war, hat Jesus sich zurückgezogen und nichts getan, nur gebetet. Offenbar hat Jesus ernstgenommen, was es heißt, erschöpft zu sein und Ängste zu haben. Er hat das zugelassen und vor Gott gebracht. Im Rückzug, in der Auszeit. Im Gebet.

Zurückziehen und Zeit haben für sich selbst

Diesen Weg will ich nachgehen, wenn es zu viel ist. Abstand suchen. Abschalten. Ganz praktisch, zum Beispiel in einer freien Stunde die Mails abschalten, die ständig neuen Nachrichten oder Social Media. Und dann ist es still. In solcher Stille liegt sehr viel Kraft verborgen. Sie ist nicht dazu da, dass ich hinterher noch besser funktioniere. Der Rückzug ist einfach Zeit für mich. Und, wenn ich kann und will, Zeit für mich und Gott.

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