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Vorwärts mit dem heiligen Jakobus
Bild: milczewsky

Vorwärts mit dem heiligen Jakobus

Ute Klewitz
Ein Beitrag von Ute Klewitz, Pastoralreferentin, Mentorin für Lehramtsstudierende mit dem Fach Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
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„Ultreia“: So heißt das Lied der Jakobspilger, die Jahr für Jahr nach Santiago de Compostela pilgern, das heißt: diesen Weg zu Fuß laufen. Übersetzt heißt Ultreia: „Vorwärts! Weiter!“ Viele Menschen gehen den Jakobsweg, um sich im Leben neu zu orientieren: Sie wollen altes Leid oder Ängste hinter sich lassen. Pilgern, dieses zu Fuß unterwegs sein, ist oft verbunden mit dem Glauben an Gott, an ein höheres Wesen. Ein Ausdruck dieser Verbundenheit vieler Pilger*innen ist das Lied Ultreia. Es ist unterwegs in vielen Sprachen zu hören.

Mutig auf neuen Wegen gehen

Heute ist Jakobstag. Jakob, biblisch: Jakobus, war einer der ersten Jünger Jesu. Sein Grab in Santiago de Compostela ist das Ziel der Pilger*innen. Jakobus soll den Legenden nach sehr abenteuerlustig und mutig gewesen sein. Mutig auf neuen Wegen gehen, pilgern: Ich finde, das passiert auch jenseits der Pilgerwege: Zum Beispiel sind auch Religionslehrer*innen für mich oft eine Art Pilger. Nicht zuletzt die Coronazeit hat in vielen Schulen dafür gesorgt, die Frage zu stellen: Welche Formen des Religionsunterrichts sind noch zeitgemäß?

Bunt gemischte Lerngruppen im Religionsunterricht

An Berufsschulen ist der Unterricht im Klassenverband alltäglich. Bunt gemischte Lerngruppen gibt es da: katholisch, evangelisch, muslimisch und ohne Glauben. Sie diskutieren gemeinsam Themen wie: Gibt es Gott? Welchen Sinn hat das Leben? Oder auch: Wie leben wir unsere Sexualität? Die durchaus unterschiedlichen Positionen helfen den Schüler*innen, die eigenen religiösen Identitäten zu schärfen und auszusprechen, woran jede / jeder glaubt.

Interreligiöses Lernen und Dialog fördern

Solche Modelle eines interreligiösen dialogischen Lernens halte ich für sinnvoll. Da gibt es sicher Ängste und Unsicherheiten. Neue Wege wollen Schritt für Schritt gegangen werden, nicht nur in der Schule. Das gilt auch auf vielen Wegen und Situationen zuhause. „Vorwärts! Weiter!“ So ein Pilgeraufruf kann helfen, sie mutig und abenteuerlustig zu gehen.

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