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Strandkorb-Momente
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Strandkorb-Momente

Christoph Schäfer
Ein Beitrag von Christoph Schäfer, Katholischer Religionslehrer, Rüsselsheim
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Heute feiert ein besonderes Möbelstück Geburtstag: An Ostsee und Nordsee begeht man den „Tag des Strandkorbs“. Denn an einem 15. Juni vor 140 Jahren hat ein Handwerker in Warnemünde den angeblich weltweit ersten Strandkorb aufgestellt. Ich möchte an diesem kuriosen Festtag auch hier im Binnenland ein bisschen mitfeiern. Denn wenn ich an einen Strandkorb denk, hab ich nicht nur den ange-nehmen Geruch von Meeresbrise in der Nase. Ich finde ihn auf seine etwas klotzige Art auch optisch charmant.

Ein Mix aus Freiheit und Geborgenheit

Vor allem verbinde ich mit ihm aber ein Lebensgefühl: In einem Strandkorb fühl ich mich weltabgeschieden, aber nicht eingemauert. Dieser Mix aus Freiheit und Geborgenheit tut gut. In einem Strandkorb kann ich in die Sonne blinzeln. Und gleichzeitig hält mir ein mächtiges Korbgeflecht den Rücken frei. Wenn ich an schöne Urlaubsmomente oben an der Küste denk, sind das daher oft: Strandkorb-Momente.

Ich möchte dabei aufs Meer gucken

Ich hab trotzdem bei mir zuhause keinen Strandkorb aufgestellt. Denn ich kann den Wunsch zwar gut verstehen, auch hier Urlaubsflair zu verbreiten. Und Strandkörbe sehen ja auch in hiesigen Gärten hübsch aus. Aber wenn ich schon in einem Strandkorb sitze, möchte ich auch aufs Meer gucken. Und nicht auf eine Hecke oder Hausfassade. Oder zumindest das Meer ganz in der Nähe spüren. Da kann mich auch der „Tag des Strandkorbs“ nicht umstimmen.

Sie lassen mich nicht zur Ruhe kommen

Ich möchte heute stattdessen überlegen: Wie kann ich auch ohne einen realen Strandkorb mehr „Strandkorb-Momente“ in meinen Alltag einbauen? Denn hier muss ich mich zwar nicht vor einem rauen Wind schützen. Stattdessen aber vor tausend eingebildeten und realen Verpflichtungen. Sie lassen mich oft nicht zur Ruhe kommen. Ich hab die Erfahrung gemacht: Es hilft nichts, vor diesen Verpflichtungen den Kopf in den Sand zu stecken. Oder auf bockig zu schalten.

Der Strandkorb kann auch das Wohnzimmersofa sein

Ein Strandkorb-Moment in meinem Alltag: Den stelle ich mir daher eher so vor, dass ich vorher bewusst freie Zeit für mich freigeschaufelt hab. Und diesen Moment dann genieße. Ohne mich mit dem Gedanken an Unerledigtes verrückt zu machen. So gesehen kann der Strandkorb das Wohnzimmersofa sein. Aber auch der Park nebenan. Ich nehm mir vor: Solche Momente möchte ich in diesem Sommer häufiger einplanen. Und ich bin sicher: Sie werden fast ebenso schön sein wie die „echten“ Strandkorb-Momente an Ost- oder Nordsee.

 

 

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