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Gott als Gärtner
Bild: willi_stengel_pixabay

Gott als Gärtner

Clemens Weißenberger
Ein Beitrag von Clemens Weißenberger, Katholischer Pastoralreferent, Frankfurt
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Ich liebe es, in unserem Garten zu sein. Zu sehen, wie jetzt Anfang Juni in der Natur alles aufbricht und blüht, wächst und gedeiht. Die ersten Erdbeeren werden reif. Und die Blumen locken die Bienen an. Natürlich macht der Garten auch viel Arbeit. Denn gute Ergebnisse gibt es nur, wenn der Garten gehegt und gepflegt wird. Und wehe, wenn der Garte nicht gepflegt wird, da wachsen schnell Unkraut und der Garten verkommt.

Vergeblich hat der Gärtner sich gemüht

Den Menschen des Alten Testaments war das Bild der Natur und des Gartens vertraut. Deswegen haben sie dieses Bild für das Verhältnis von Gott und den Menschen benutzt. Weil Gott will, dass etwas zwischen ihm und seinem Volk Israel wachsen soll. Gott wird da beschrieben als Gärtner in seinem Weinberg. Der Gärtner kümmert sich, legt den Weinberg an und hofft auf reichen Ertrag. Was aber bekommt er? Nur saure Beeren. (Jesaja 5) So wird das bei Jesaja beschrieben: Vergeblich hat der Gärtner sich gemüht und fragt: Was muss ich denn nicht noch alles tun? Da arbeite ich und nichts wird gut.

Aber Gott lässt Neues wachsen

Es ist aber genau so: Trotz aller guter Arbeit gelingt nicht immer alles. Frustriert muss der Gärtner sehen, wie der Weinberg zerfällt. Aber Gott lässt Neues wachsen. Durch ihn wird alles neu. Das Volk Israel „schlägt […] Wurzel, / blüht und gedeiht Israel / und der Erdkreis füllt sich mit Früchten.“, so geht es im Jesajabuch weiter (Jesaja 27,6).

Die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie fest

Gott ist einer, der will, dass es den Menschen gut geht. Der will, dass das Land aufblüht und Früchte bringt. Das ist das Versprechen an sein Volk, an die, die an ihn glauben: Ich bin bei dir und ich will, dass du gut lebst. Dafür verwenden die Schreiber der Bibel das Bild vom Garten und dem Gärtner. Es braucht den Gärtner. Oder eine Gärtnerin. Einen Mensch eben, der sich kümmert, der hinsieht und tut, was notwendig ist. Wenn jemand sich bemüht und einsetzt, dann ist Gott bei ihm. So wie im Jesajabuch:

„Die Wüste und das trockene Land sollen sich freuen, / die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie, / jubeln soll sie, jubeln und jauchzen. […] Man wird die Herrlichkeit des Herrn sehen, / die Pracht unseres Gottes. Macht die erschlafften Hände wieder stark / und die wankenden Knie wieder fest! Sagt den Verzagten: / Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott!“. (Jesaja 35,1-4)

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