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Der Rhythmus der Schöpfung
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Der Rhythmus der Schöpfung

Irmela Büttner
Ein Beitrag von Irmela Büttner, Evangelische Pfarrerin, Offenbach-Bieber
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Ich bin ein Mensch, der einen festen Rhythmus braucht: Zur selben Zeit ins Bett gehen, zur selben Zeit aufstehen, morgens meine Gymnastik machen und meinen geliebten schwarzen Tee trinken. Wenn ich nicht richtig dazu komme, merke ich sofort, dass es mir nicht so gut geht. Dann kriege ich schlechte Laune und bin irgendwie aus dem

Jeder Tag der Schöpfungsgeschichte hat seinen Rhythmus

Es muss vielleicht nicht immer ganz so streng zugehen mit dem Rhythmus. Aber es ist etwas dran, dass Menschen so etwas brauchen, ja sogar die Natur. Das zeigt mir die Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel. Sie ist eine meiner Lieblingsgeschichten. Nicht in dem Sinne, dass sie wissenschaftlich erklärt, wie die Welt entstanden ist. Sie hat ihre eigene Schönheit. Sie erzählt die Schöpfung in sieben Strophen, wie ein Gedicht. Jede Strophe steht für einen Tag der Woche. Und jeder Tag hat seinen Rhythmus.

Der erste Schöpfungstag

Vom ersten Schöpfungstag steht in der Bibel: „Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.“ (1. Mose 1,3-5)

"Und Gott sah, dass es gut war."

Am Ende von jedem Schöpfungstag kommt immer wieder dieser Satz: „Und Gott sah, dass es gut war.“ Am siebten Tag tut Gott nichts. Gott ruht. Das finde ich fast das Beste an der ganzen Geschichte. Einen Tag zum Luft holen, zum Atmen, zum Ausruhen. Sodass es danach wieder neu losgehen kann. Ich finde mich wieder in dieser Geschichte. Ich brauche das, diesen Rhythmus und das Vertrauen darauf, dass im stetigen Wandel der Dinge diese Kraft des Guten liegt. Und das Gute kann immer wieder neu entstehen.

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