"Halte zu mir guter Gott …"
Stellen Sie sich vor, Sie bringen den Müll raus, und auf einmal passiert etwas Ermutigendes! Genau das ist mir vor paar Tagen passiert. Ich gehe mit meinem Müllbeutel durch den Garten Richtung Mülltonne. Da höre ich aus dem Nachbargarten das zarte und doch entschlossene Stimmchen der kleinen Miriam. Sie hüpft auf dem Trampolin und singt völlig selbstvergessen, aber doch mit Power vor sich hin. Ihr Song: "Halte zu mir guter Gott heute den ganzen Tag. Halte zu mir guter Gott, was auch kommen mag."
Sie hüpft auf dem Trampolin aus Leibeskraft, mit sich und der Welt im Reinen und singt einfach aus vollem Halse vor sich hin. Und dann auch noch mit so einer hoffnungsvollen Botschaft! Ohne Zweifel, dass sie Gott vielleicht nicht wichtig sein könnte. Mit Zuversicht. "Halte zu mir guter Gott heute den ganzen Tag. Halte zu mir guter Gott, was auch kommen mag." "Halte zu mir!!" Ich habe ihr Stimmchen noch im Ohr.
Groß kann von klein lernen
Ich bin stehen geblieben mit meiner Mülltüte und habe gedacht: Ja und Amen, guter Gott halte auch zu mir!
Ich war so erfreut und berührt! Einmal, dass unverhofft aus dem Nachbargarten auch ein Glaube an Gott formuliert wird. Dieses "halte zu mir" hat zu meinem Herzen gesprochen. Das möchte ich auch gerne beten oder neu beten lernen wie die kleine Miriam: so selbstvergessen und so geborgen und gleichzeitig aus Leibeskräften zu rufen: "Halte zu mir!" Aus einer großen Überzeugung und Selbstverständlichkeit heraus. Ohne jeden Zweifel, ob ich dafür gut genug bin, es überhaupt sein kann oder ob es angemessen ist. Ich bin eine Weile im Garten stehen geblieben und hab mich einfach davon beglücken lassen. Ein kleiner Glaubensmensch baut einen großen Glaubensmenschen auf und ermutigt. So konnte ich gut wieder weitergehen durch meinen Tag. Halte zu mir guter Gott, heute den ganzen Tag!