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Friedensgebete sind Zeichen der Solidarität
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Friedensgebete sind Zeichen der Solidarität

Gunnar Bach
Ein Beitrag von Gunnar Bach, Katholischer Pastoralreferent, Pfarrei Sankt Peter Montabaur
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Mein Sohn Johannes ist zehn Jahre alt. Er wollte wissen: Wie alt ist eigentlich die kleine Kapelle am Ortsausgang von Nentershausen im Westerwald, unserem Wohnort? Man könnte dort doch mal öfter beten, meinte er. Dann kam der Überfall Russlands auf die Ukraine. Ein trauriger Grund zum Beten. Aber dadurch findet dort heute schon zum zehnten Mal in zehn Wochen ein Friedensgebet statt, jeden Freitagabend.

Im Gebet meine Sorgen und Ängste in Gottes Hand geben

Beten für den Frieden? Viele fragen sich, ob das wirklich einen Erfolg bringen kann. Die Meldungen aus der Ukraine machen betroffen, man fühlt sich ohnmächtig. Flüchtlingshilfe und Spenden sind das eine, aber darüber hinaus können die meisten persönlich wenig für den Frieden tun. Wer mitbetet, setzt ein Zeichen der Solidarität mit den vom Krieg Betroffenen. Und ich kann mit dem Beten mein Stresslevel senken. Ich kann zum Beispiel oft besser schlafen, wenn ich das, was mich sorgt und belastet, in Gottes Hand gebe, etwa die schrecklichen Kriegsbilder aus der Ukraine und die Menschen dort.

Die Schrifttafeln an der Kapellenwand zeigen, dass Beten wirkt

In unserer alten Kapelle wird schon seit über 300 Jahren für verschiedene Anliegen gebetet. An der Wand sind kleine Schrifttafeln angebracht. Darauf liest man oft: „Maria hat geholfen!“ Dahinter steht die Vorstellung, dass Maria, die Mutter Jesu, ihren Sohn daran erinnert, im Himmel auf die Bitten zu hören. Ich finde es sinnvoll, für den Frieden zu beten. Ich fühle mich nach dem Beten immer besser, und ich hoffe, dass es nicht nur in meiner Seele, sondern auch äußerlich Gutes bewirkt, auch wenn ich das nicht immer sofort sehen kann.

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