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Das Wichtigste klar sehen
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Das Wichtigste klar sehen

Jörg Ahlbrecht
Ein Beitrag von Jörg Ahlbrecht, Evangelischer Pastor, Marburg
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Den Gedanken, dass es irgendwann mal eine Welt gibt, in der ich nicht mehr da bin, find ich schwer auszuhalten. Aber egal, wie ich es dreh und wende: Die Anzahl der Tage auf meinem Lebenskonto ist begrenzt und jeden Tag wird etwas davon abgebucht.

Die Anzahl unsrer Tage ist begrenzt

Aber auch, wenn ich diesen Gedanken nicht mag, kann er mir doch eine große Hilfe im Leben sein. Denn zu verstehen, dass die Anzahl meiner Tage begrenzt ist, macht diese Tage doch erst wertvoll.  

Jeder Tag ist einzigartig und kostbar - auch die nervigen

Hätte ich unbegrenzt viele Tage zur Verfügung, dann käme es auf den einen oder anderen ja nicht so an. Dann könnte ich auch schon mal welche einfach verballern. Aber in dem Moment, wo die Zahl endlich ist, ist jeder Tag einzigartig und kostbar. Selbst die nervigen Tage, die grauen, die schweren. Zu wissen, dass ich endlich bin, ändert die Perspektive. Ich sehe klarer, was wichtig ist und was nicht.

Freundschaften pflegen, Zeit für die Menschen, die mir am Herzen liegen, Beziehungen, jemandem helfen, andere glücklich machen – das ist wichtig. Dagegen verlieren Geld, Luxus, Entertainment oder mein Status für mich an Bedeutung.

Die Endlichkeit zu bedenken, muss man üben

In der Bibel steht ein Gebet: „Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden.“ (Psalm 90) Offensichtlich war es zu allen Zeiten so, dass Menschen nicht gerne an den Tod dachten. Die Endlichkeit zu bedenken, ist etwas, das man lernen kann, das man üben muss. Ich mache dabei die Erfahrung: Es ist klug, das zu tun. Weil es hilft, besser zu leben und das Wichtige klarer zu sehen.

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