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Hohe Energiepreise
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Hohe Energiepreise

André Lemmer
Ein Beitrag von André Lemmer, Katholischer Pfarrer in der Pfarrei Sankt Elisabeth in Kassel
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Die Energiepreise schnellen in die Höhe. Was pro Liter nur einige Cent sind, hat schnell und ernsthaft viele Menschen ins Grübeln gebracht und sogar Existenzen gefährdet. Der Krieg in der Ukraine schränkte auch unser Leben merklich ein. Durch die Handlungen der Regierung haben wir nun zumindest einmal eine Entlastung auf Zeit.

Die Krise zeigt mir, dass wir auch bei der Frage nach Energie und deren Kosten schon recht am Limit leben. Es fehlt nicht viel und ich kann es mir nicht mehr leisten. Für mich geht die Frage aber noch weiter. Ist es nur diese Energie, die ich mir teuer erkaufen muss? Gibt es außerhalb unserer Tanks von Auto und Heizung nicht insgesamt eine Energie, die ich teuer bezahle? Ich glaube ja.

Das, was mir Energie gibt, ist zum einen das Gebet und der Gottesdienst. Zum anderen aber ist es auch das Zusammenleben in der Familie, die Pflege von Freundschaften und das Klima an meiner Arbeitsstelle. Hier kann ich nicht einfach auftanken oder daraus kostenlos Energie ziehen. Ich muss sehr viel investieren. Das wertvolle Zusammenleben und arbeiten bedarf meines ganzen Einsatzes. Ich bin gerne bereit, diesen zu geben. Aber manchmal reicht mein Einsatz nicht. Manchmal überfordert mich diese Aufgabe und der Einsatz ist so hoch, dass ich ihn kaum leisten kann.

Wie gut und wichtig ist es dann für mich zu spüren, dass auch die anderen ihren Einsatz leisten und dabei wachsam sind. Denn so wie die Regierung uns bei den Energiepreisen entlasten kann, so kann ich in Familie, unter Freunden oder auf der Arbeit hoffen, dass mich mal jemand entlastet. Das spornt mich an, auch wach zu sein und zu schauen, wo ich entlasten kann. Denn eines ist klar: Auch andere leisten einen hohen Einsatz für das, was mir und ihnen Energie gibt.

 

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