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Durch die Wüste
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Durch die Wüste

Ute Klewitz
Ein Beitrag von Ute Klewitz, Pastoralreferentin, Mentorin für Lehramtsstudierende mit dem Fach Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
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Gelber Sand soweit das Auge reicht – darüber ein blauer Himmel: klar und strahlend. So habe ich vor 25 Jahren meinen ersten Besuch in einer Wüste erlebt. Ich war mit einer Gruppe Studierender, unserer Mentorin und einem Pfarrer in der Wüste Sinai unterwegs. Mit Kamelen sind wir unter der Anleitung von Beduinen stundenlang durch den Sand geritten. Eine unglaubliche Natur haben wir damals im Sinai erlebt, und auf den Gebirgen haben wir ganz besondere Gottesdienste gefeiert: einfach, reduziert auf das Wesentliche waren sie, und doch war ich da ganz intensiv bei mir und meinem Glauben.

 Heute ist der Weltwassertag

Aber mir ist auch schon damals die andere Seite der Wüste sichtbar gewesen: ganz wenig Grün und noch weniger Wasser. Es herrscht eine große Trockenheit. Der Mensch treibt die Ausweitung der Wüste voran: „Globale Verwüstung“ heißt das Schlagwort. Das wird voraussichtlich auch uns in Europa treffen – im Süden, aber auch in manchen Landstrichen im Osten ist der Boden auch schon völlig ausgetrocknet. Heute ist der Weltwassertag. Und dieser Tag soll uns erinnern, welche lebenswichtige Bedeutung Wasser hat.

Der Blick auf das "Wenige"

Damals bei meiner Reise in der Wüste sind wir alle so achtsam mit dem Wasser umgegangen. Unser Vorbild sind die Beduinen gewesen. Auf mich wirkte es fast so, als ob jeder Tropfen Wasser mehrfach benutzt wurde: zum Abwaschen, Kochen, Essen. Nichts wurde verschüttet. Das hat bei mir meinen Blick fokussiert auf das Wenige, was es zum Leben braucht.

Das tägliche Wasser als Geschenk

Natürlich kann man überlegen, ob eine Wüstenreise sinnvoll ist. Sie ist ja im Grunde auch nicht gut fürs Klima und für den Erhalt von Wüsten. Aber mich hat diese Reise nachhaltig geprägt: Zum einen erlebe ich das tägliche Wasser als Geschenk, zum anderen ist Wüstenzeit für mich eine spirituelle Erfahrung. Das Gelb der Wüste und das Blau des Himmels und des wenigen Wassers haben mir gezeigt, was im Leben wichtig ist.

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