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Glück
Bild: Pixabay/monika1607

Glück

Dr. Elisabeth Krause-Vilmar
Ein Beitrag von Dr. Elisabeth Krause-Vilmar, Evangelische Pfarrerin, Bad Vilbel
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Ich habe mein Ladekabel vergessen, und das im ICE.
Zwei Studierende bemerken es und bieten mir gleichzeitig ihre Kabel an.
Kurz darauf bittet mich ein Herr, auf seine Wertsachen aufzupassen und eine Frau gibt eine Runde Kekse aus.
Ich bin ganz beseelt von so viel Freundlichkeit, Vertrauen und Großzügigkeit.
Denn ich habe nichts dafür getan. Ich habe niemanden um etwas gebeten.
Ich habe nur mein Ladekabel vergessen…

Jesu Wort vom Reich Gottes

Im Stillen denke ich an die Worte von Jesus:
"Denn sehet: Das Reich Gottes ist mitten unter euch."
So muss sich das Reich Gottes anfühlen:
Alle sind großzügig und alle vertrauen einander. Ladekabel werden untereinander geteilt, Wertsachen werden einfach liegen gelassen und Kekse sind für alle da.

Was alles zum Reich Gottes gehört

Und natürlich gehört zum Reich Gottes noch viel mehr:
Dort sind alle gerettet und kein Mensch ist illegal.
Niemand muss sich für sein Scheitern schämen.
Die Lügen haben aufgehört und alle sind, die sie sind.

Das Reich Gottes ist alles Glück, was sich nicht festhalten lässt

Das Reich Gottes ist alles Glück, was sich nicht festhalten lässt – und dass wir auch nicht festhalten müssen.
Manchmal fotografieren und posten wir es, damit wir uns erinnern:
In diesem Moment war es.

Es gibt Tage, da vergessen wir es. Die sind einfach nur schwer, keine Frage.
Es gibt Hochmut und Anfechtungen und es gibt große Sorge. All das wissen wir nur zu gut. Aber das Leben geht nicht darin auf. Es gibt die andere Seite. Es gibt Heilung und Leichtigkeit, es gibt Tanzen und Singen, es gibt Gemütlichkeit und Glück.

Wo Glück ist?

Glück kann man nicht kaufen, nicht einfordern oder machen. Aber man kann Schritt für Schritt darauf zugehen und den Blick für die kleinsten Kleinigkeiten schärfen.
Denn das Glück ist längst schon da. 
Und manchmal ist es fort, aber es kommt wieder.
Es ist mitten unter uns.

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