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Weltkrebstag
Bild: Pixabay/uterine

Weltkrebstag

Jens Haupt
Ein Beitrag von Jens Haupt, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Heute ist Weltkrebstag. Es gibt schönere Jahrestage. Aber es ist nun mal so, dass jeder Mensch während seines Lebens direkt oder indirekt von Krebs betroffen ist. Weltweit erkranken jährlich über 12 Millionen Menschen an Krebs und etwa 8 Millionen sterben an den Folgen.

Früher war Krebs ein „Flüsterkrankheit“

Als ich Kind war, war der Krebs eine Flüsterkrankheit. Erwachsene senkten die Stimme und hauchten ganz verstohlen das Wort Krebs. Das ist anders geworden. Und das ist ein Segen. Denn über  diese Erkrankung muss geredet werden. Es gibt Warnzeichen, an denen eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen ist. Deshalb regelmäßige Vorsorge.

Gegen Krebs kann viel unternommen werden

Gegen Krebs kann viel unternommen werden. Bei einer Erkrankung gibt es Anspruch auf Hilfe. All das will dieser Weltkrebstag mit der Rosa Schleife als Zeichen der Solidarität durch Aufklärung und Beseitigung von Halbwissen deutlich machen.

Wer an Krebs erkrankt hat es bisweilen mit ganz merkwürdigen Reaktionen zu tun

Wer an Krebs erkrankt hat es bisweilen mit ganz merkwürdigen Reaktionen zu tun. Da gibt es die einen, die unbedingt zu wissen meinen, dass die Erkrankung bestimmt etwas mit der Seele der Kranken, irgendwelchen negativen Energien zu tun hat. Von nix kommt nix, also muss es irgendeine Ursache haben. Und die liegt dann bestimmt ganz tief im Kranken selbst.

Was bei Betroffenen ankommt: Du bist selbst schuld.

Was bei Betroffenen ankommt: Du bist selbst schuld. Natürlich ist eine ungesunde Lebensweise eben: ungesund. Aber Krebs ist eben keine Wenn-Dann-Krankheit. Küchenpsychologie macht es den Erkrankten nur noch schwerer.

Wenn du Krebs hast, musst du nur...

Und eine zweite Reaktion ist genauso verbreitet: Wenn du Krebs hast, dann musst du nur…und dann kommen ganz unterschiedliche Rezepte: Ob es eine Diät ist, oder nur genug beten, genug Bewegung oder genug Ruhe, positiv denken oder diese Kügelchen und jene Tropfen…Das reicht von gutgemeinten Ratschlägen bis zu Heilungsversprechen. Auch das: Du musst nur, dann wird’s schon – ist mehr Last als es die Krankheit ohnehin schon ist.

Was man tun kann, wenn ein naher Mensch Krebs hat

Aber was soll man denn machen, wenn ein naher Mensch Krebs hat? Am wichtigsten ist: Nicht kneifen, nachfragen, was gebraucht wird, nichtallein lassen, wenn es nicht besser wird. Durchhalten. Und Hilfe suchen, wenn es zu schwer wird. Manchen hilft die Gewissheit, dass der Gott der guten Zeiten derselbe bleibt in schlechten Zeiten. Dass der gute Hirte auch mit ins tiefe Tal geht.

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