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Danke, lieber Gott
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Danke, lieber Gott

Christoph Hartmann
Ein Beitrag von Christoph Hartmann, Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral
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Manchmal fällt es mir nicht leicht, groß von mir zu denken. Da habe ich wenig Zeit für meine Kinder. Finde nicht das rechte Wort für meine Frau oder nehme manche Fragen meiner Schülerinnen und Schüler nicht ernst. 

Diese Selbsterkenntnis ist durchaus ernüchternd. Aber sie hilft mir, realistisch auf mich zu schauen. Mich ehrlich in den Blick zu nehmen. Und so entdecke ich so manche Unvollkommenheit an mir. Das ist nicht schön, aber auch keine Schande! Denn diese Selbsterkenntnis ist nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite darf ich meine guten Eigenschaften entdecken. Meine Talente und Charaktereigenschaften, sie bringen schließlich mein Leben zum Blühen.

Ganz egal, welche Seite der Medaille gerade nach oben zeigt, als Christ weiß ich, dass es jemanden gibt, der mich immer groß sieht: Gott. Und das eröffnet mir eine ganz neue Perspektive im Umgang mit meinen Stärken und Schwächen. 

Zuerst einmal führen meine Stärken dazu, dass ich aus tiefstem Herzen dankbar bin. Dankbar für mein Leben. Dankbar, dass ich mit meinem Wesen andere Menschen beglücken darf. Dankbar, dass ich mich mit meinen Talenten an unterschiedlichsten Stellen einbringen darf. Für diese und viele andere Dinge bin ich Gott dankbar. 

Neben diesen Talenten, die er in mich hineingelegt hat, hilft er mir aber auch mit der anderen Seite der Medaille zurechtzukommen. Natürlich findet Gott meine Unvollkommenheiten nicht gut. Aber er ist eben ein Gott, der nicht das geknickte Rohr zerbricht, sondern mir und allen Menschen immer wieder dabei hilft, das Leben neu anzupacken. Er gibt mir die Gelegenheit zum Neuanfang. Er reicht mir die Hand, wenn ich ins Stolpern gerate. Er hilft mir auf, wenn ich gefallen bin. Er steht zu mir, auch wenn sich alle gegen mich stellen. So ist eben Gott. 

Und wenn ich dann den Blick von mir in die Welt lenke, darf ich noch mehr staunen. Über die Kreativität und Fähigkeiten, die Gott den Menschen geschenkt hat. Über das Wunder des Lebens von Anfang an. Über die Schönheit der Natur. All dieses Staunen führt mich zu noch größerer Dankbarkeit und Freude darüber, dass Gottes Liebe so großartig ist. Bereits König David hat diese Erkenntnis in Psalm 139 wie folgt ausgedrückt: "Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß, staunenswert sind deine Werke."

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