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Pfingstmontagsgottesdienst in Freigericht-Somborn

Pfingstmontagsgottesdienst in Freigericht-Somborn

Tobias Stübing
Ein Beitrag von Tobias Stübing, Redakteur, Evangelisches Medienhaus, Kassel
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hr4 Radiogottesdienst am Pfingstmontag, 6. Juni 2022 aus der Pfarrkirche St. Anna in Freigericht-Somborn

Predigt

Liebe Schwestern und Brüder, hier in der St. Anna-Kirche und am Radio,
liebe Kinder,

den Heiligen Geist kann man hören. Manchmal braust er wie ein Sturm. So wie damals als er auf die Jünger herabgekommen ist. Er spricht in verschiedenen Sprachen, so dass Fremde einander verstehen können. Er erklärt, erinnert, tröstet und ermutigt. Der Heilige Geist spricht mit verschiedenen Stimmen. Einige davon wollen wir heute zu Wort kommen lassen. Es sind die Stimmen von Menschen aus unserer Gemeinde. Wenn Ihr raten wollt, wer da spricht, dann macht doch einfach mal die Augen zu. Auch Sie, die Sie am Radio zuhören, lade ich ein, die Augen zu schließen und den Stimmen zu lauschen. Erste Stimme, was kannst du uns vom Heiligen Geist erzählen?

"Ich habe eine große Familie. Da ist es gar nicht so einfach, immer die richtigen Worte zu finden. Für jede Situation, für jedes Familienmitglied brauche ich andere Worte: Mal streng, mal verständnisvoll, mal lustig, mal ernst, mal ermahnend, mal tröstend. Für jeden das passende Wort zu haben, das ist schwierig. Dann bitte ich manchmal den Heiligen Geist um Hilfe. Wenn es gelingt einen Streit zu schlichten, ein Missverständnis aufzuklären, jemanden aufzumuntern, dann weiß ich: Der Heilige Geist hat geholfen."

Habt ihr es erraten? Für alle, die am Radio zugeschaltet sind, habe ich einen Tipp: Es ist eine sehr wichtige Person in unserem Leben. Das war die Stimme einer Mutter. Manchmal spricht der Heilige Geist durch Menschen, die uns ganz nahe stehen. So vertraut kann er klingen. Ich bin gespannt, was uns die nächste Stimme zu sagen hat. Macht mal die Augen zu!

"Manchmal muss ich ganz schön laut sein. Sonst hört mich niemand. Ich bin ja noch klein. Trotzdem will ich, dass ihr mir zuhört. Auch wir Kleinen haben euch viel Wichtiges zu sagen."

Habt Ihr erraten, zu wem diese Stimme gehört? Ohne die Stimmen der Kinder, würde der Kirche etwas Wichtiges fehlen. Die Großen sollten viel mehr auf die Kleinen hören. Auch durch die Kleinen spricht der Heilige Geist. Macht nochmal die Augen zu für die nächste Stimme.

"Ich habe gelernt, gut zuzuhören. Manchmal war das gar nicht so einfach. Aber in einer Beziehung ist das Zuhören wichtig. Nach vielen Jahren verstehen mein Mann und ich uns oft auch ohne Worte. Das sind die schönsten Momente in unserer Partnerschaft. Da spüren wir: Der Heilige Geist ist bei uns."

Was meint Ihr? Das war eine Stimme mit viel Lebenserfahrung! Wenn wir uns hin- und wieder ein wenig zurücknehmen, dann verstehen wir oft ganz ohne Worte, was mit dem andern los ist. Wem gehört wohl die nächste Stimme?

"Wenn ich wenn ich Musik höre und dabei mitsinge, dann spüre ich: Da ist etwas, was man nicht sehen kann, das mich zufrieden und glücklich macht. Dann denke ich an den Heiligen Geist und sage: Danke für die Musik und die schönen Momente."

Wem gehört wohl diese Stimme? Sie klingt nicht klein, aber auch nicht alt. Danke, das ihr Jugendlichen uns daran erinnert, dass Spaß und Freude dazu gehören – auch in der Kirche. Natürlich auch Musik. Manchmal lässt uns der Heilige Geist einfach "Danke" sagen für das Gute im Leben.

Eine Stimme haben wir noch nicht gehört. Vielleicht könnt ihr raten, wo die Stimme herkommt.

"Ich höre nicht mehr so gut. Ich verstehe nicht mehr alles, was die jungen Leute reden und was heute passiert. Trotzdem möchte ich mitreden, denn ich habe im Laufe meines Leben etwas Wichtiges gelernt: Der Heilige Geist steht uns bei! Vieles wird gut, auch wenn es jetzt nicht so scheint."

Der Heilige Geist spricht mit vielen Stimmen – mit jungen und alten – und in vielen Sprachen. Sogar auf Hessisch babbelt er. Ich wünsche mir, dass in der Kirche alle diese Stimmen zu hören sind. Wenn wir einander zuhören und ernstnehmen, was wir einander zu sagen haben: Dann ist wirklich Pfingsten!

Ihr Pfarrer Christoph Rödig

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