50 Jahre Mondlandung

50 Jahre Mondlandung

Dr. Klaus Depta
Ein Beitrag von Dr. Klaus Depta, Katholischer Rundfunkbeauftragter, Fulda

Moderator/in: Heute vor 50 Jahren setzte erstmals ein Mensch seinen Fuß auf den Mond. Neil Armstrongs Satz vom kleinen Schritt für ihn, aber einem großen für die Menschheit, ist längst Geschichte. Klaus Depta von der Katholischen Kirche: Mondlandung und christlicher Glaube – passt das zusammen?

Ja klar, total. Vom damaligen Papst Paul VI. wird berichtet, er habe selbst in der Sternwarte des Vatikan am Teleskop gestanden. Unmittelbar nach der Landung auf dem Mond hat er die Astronauten gesegnet, also dem Schutz Gottes unterstellt. Und Buzz Aldrin, der zweite Mann auf dem Mond, schreibt in seiner Autobiographie: Er habe vor der Landung gebetet und das Abendmahl, also Brot und Wein, zu sich genommen. Das zeigt deutlich: Wissenschaft und der Glaube an Gott sind gut miteinander vereinbar.

Der erste Mensch im Weltall, der Russe Gagarin, hatte noch gesagt: Er habe zwar Gott gesucht, habe ihn aber da oben nicht gefunden…

Das klingt für heutige Ohren etwas naiv. Ich finde viel spannender, was der Leiter der vatikanischen Sternwarte, Guy Consolmagno, gesagt hat: Die Mondlandung sei ein wichtiges Symbol dafür, was die Menschheit erreichen kann, wenn sie ihre kleinlichen Egos beiseitelässt und zusammenarbeitet. Und natürlich gehe es darum, Gott besser kennenzulernen über das, was er erschaffen hat.

Und was passiert, wenn wir tatsächlich mal den „kleinen grünen Männchen“ begegnen? Bricht dann das Bild vom Menschen als Krone der Schöpfung zusammen?

 

Nein. Sicher nicht. Der Mensch als Krone der Schöpfung, als Ebenbild Gottes – das bedeutet: Wir können im Gegensatz zu anderen Lebewesen auf der Erde frei entscheiden zwischen Liebe und Hass, können uns Gott zuwenden oder nicht. Diese Freiheit ist entscheidend. Nicht aber, ob jemand klein und grün ist oder vielleicht über Tentakel oder zwei Köpfe verfügt.

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