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Neujahrsbräuche

Neujahrsbräuche

Dr. Klaus Depta
Ein Beitrag von Dr. Klaus Depta, Katholischer Rundfunkbeauftragter, Fulda

Moderator/in: Alles Gute im neuen Jahr, viel Glück und einen guten Rutsch – möglicherweise sind Sie heute Nacht auch mit diesen Wünschen in das neue Jahr geschickt worden. Vielleicht sogar mit einem vierblättrigen Kleeblatt aus Schokolade. Klaus Depta von der katholischen Kirche: Warum wünschen wir uns eigentlich einen „guten Rutsch“?

Da gibt es unterschiedliche Erklärungen. Zum einen findet sich schon in ziemlich alten Wörterbüchern das Wort „Rutsche“ als Wort für Fahrt oder Reise. Man wünscht also eine gute Reise in ein neues Jahr hinein. Zum anderen gibt es die Vermutung, dass der „gute Rutsch“ eine Verballhornung des Hebräischen Begriffs Rosch ha schana sei. Das ist der Begriff für das jüdische Neujahrsfest. Allerdings fallen das christliche und das jüdische Neujahrsfest nicht auf denselben Tag.

Neben dem Wunsch für einen guten Rutsch gibt es ja auch verschiedene Accessoires wie den Schornsteinfeger oder das vierblättrige Kleeblatt...

Na, der Schornsteinfeger war ja früher extrem wichtig. Wenn der Kamin nicht zog oder verstopft war, konntest du kein Essen mehr kochen und auch nicht mehr heizen. Dadurch wurde der Schornsteinfeger zum Glückssymbol. Und wer eines der in der Natur so seltenen vierblättrigen Kleeblätter findet, der ist eben ein Glückspilz. Ich habe zum Beispiel vor ein paar Tagen eine Postkarte mit einem Schwein drauf, also einem Glücksschwein bekommen. Bei unseren Vorfahren war das Schwein ein heiliges Tier, ein Symbol für Wohlstand und Fruchtbarkeit. Und diese Dinge sollen sich dann auf den Menschen übertragen.

Was sagst du als Katholik dazu?

Audio: Der Jahreswechsel ist ja gefühlt schon ein massiver Einschnitt. Und natürlich kann ich einem Menschen alles Gute für das neue Jahr wünschen. Aber statt Symbole aus dem Aberglauben zu verwenden, wünsche ich für das neue Jahr lieber Gottes Segen. Das bedeutet dann so viel wie: Gott soll schützen und behüten. Und wenn es mal ganz schlecht im Leben läuft, dann soll er derjenige sein, an dem ich mich wieder aufrichten kann.

 

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