Ohne Vertrauen ist alles nichts
„Ohne Vertrauen ist alles nichts.“ Das sagt der schottische Schriftsteller George Macdonald.
Ich finde, er hat Recht. Das fängt schon beim Einschlafen an. Wenn ich vertraue, dass Gott mein Leben in der Hand hält, schlafe ich abends beruhigt ein. Es gilt auch im Alltag: Ich kann meine Kinder entspannt ihre eigenen Wege gehen lassen, wenn ich darauf vertraue, dass sie sich an unsere Absprachen halten. Meiner besten Freundin Geheimnisse anvertrauen oder ihr erzählen, was mich bedrückt, das kann ich nur, weil ich mich darauf verlasse, dass sie nichts davon weitererzählt.
Natürlich habe ich auch schon erlebt, dass mein Vertrauen enttäuscht wurde. Das tut weh. Doch meist hat es sich gelohnt, wieder neu zu vertrauen. Denn was wäre die Alternative? Wenn ich ständig und überall misstrauisch bin, wird es anstrengend. Ich bin auf der Hut, nicht hintergangen zu werden. Oder noch schlimmer: Ich fange an, andere zu kontrollieren.
Wo ich aber vertraue, kann ich gelassen leben. Da fühle ich mich geborgen.
Das gilt auch für meinen Glauben. Ich fühle mich aufgehoben, weil ich spüre: Gott ist für mich da. Mal fühle ich es innerlich, mal erfahre ich Gott durch ein gutes Wort oder durch die Hilfe eines anderen Menschen. Klar kenne ich auch Situationen, wo mein Gottvertrauen erschüttert wurde. Wo ich mir ziemlich allein vorgekommen bin. Doch manchmal habe ich später erkannt: Mir blieb zwar das eine oder andere nicht erspart, aber Gott hat mich begleitet. Ich habe Hilfe und Kraft bekommen, wenn auch anders, als ich erwartet hatte.
Ohne Vertrauen ist alles nichts. Oder wie es in der Bibel heißt: Werft euer Vertrauen nicht weg, welches ein große Belohnung hat. (Hebräer 10,35)
Die Belohnung ist zu wissen: Ich kann gelassen leben, weil Gott und andere Menschen für mich da sind.
