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Erntedankfest
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Erntedankfest

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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Vielleicht wird auf dem Land, bei den Landwirten, besonders deutlich, was Erntedank bedeutet: Dankbar zu sein für alles, was man bekommt, ohne es eigentlich selber gemacht oder erarbeitet zu haben.

Natürlich hat der Bauer oder die Gärtnerin das Jahr über oft hart geschuftet, keine Frage! Aber alle Mühe und aller Eifer sind ja keine Garantie für eine gute Ernte.

Eine gute Ernte ist immer auch ein Geschenk. In diesem Jahr sogar ein sehr großzügiges Geschenk.

Aber ich denke bei Erntedank an noch viel mehr, wofür wir danken können: für unser Leben,     für die Menschen, die zu uns gehören, für alles Gute, das uns geschenkt ist: jede Freude, jeder Lichtblick.

Sicher, wir tun unseren Teil dazu, so gut wir können: versuchen, unsere Gesundheit zu unterstützen, oder auch für unsere Lieben da zu sein, wenn sie uns brauchen.

Und doch wissen wir nur zu gut, dass das alles nichts garantieren kann.

Es gibt immer noch Dinge oder Entwicklungen, auf die wir gar keinen Einfluss haben. Wie in der Landwirtschaft.

Wem verdanken wir alles, was uns geschenkt war und ist? - Ich bedanke mich bei Gott. Er ist Schöpfer und Grund allen Lebens. Ich weiß nicht, warum und wie Gott alles so regelt, wie es ist.

Aber ich muss auch nicht alles verstehen, um es genießen zu können –  oder um es eben so annehmen und vielleicht auch hinnehmen zu können, wie es mir gerade geschenkt wird.

Mir fällt ein, was Luther im Kleinen Katechismus sagt: „Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann …“ Also auch der Glaube: ein Geschenk. Nicht mein Verdienst.

Danken wir also Gott, unserem Herrn, für alles, was er uns schenkt – es ist oft mehr, als wir denken oder merken!

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