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Was, wenn das alles nur Geschichten wären?
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Was, wenn das alles nur Geschichten wären?

Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg
Ein Beitrag von Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Marburg
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„Papa, was, wenn das alles nur Geschichten wären?“, fragt mein Sohn Jakob. Herausfordernd baut er sich nach dem Gottesdienst vor mir auf. Dabei zeigt er auf die Bibel, die auf dem Altar liegt.

Aufgeschlagen ist die Geschichte wie Jesus einen Mann heilt. Dieser Mann hatte eine Hautkrankheit. Aus Angst, sich bei ihm anzustecken, wurde er von der Gesellschaft ausgeschlossen. Jesus hat ihn geheilt und so konnte der Mann wieder zu seiner Familie.

Was wenn das alles nur eine erfundene Geschichte wäre? Eine kluge Frage von so einem kleinen Mann.

Manche Teile der Bibel sind ja auch vor allem das: Geschichten, Erzählungen, die mir helfen, mein Leben zu verstehen, Gleichnisse, in die ich mich hineindenken kann, um Lösungen für mein Leben zu finden.

„Papa!“ unterbricht mein Sohn mich ungeduldig. Er will eine klare, verständliche Antwort.

„Also,“ sage ich ihm, „selbst wenn es nur Geschichten wären, es wären ziemlich gute Geschichten. Geschichten, über die ich mich freue. Zum Beispiel weil der Mann jetzt wieder mit seiner Familie zusammen lebt.

Und dann ist es so, dass ich mir durch die Geschichten von Jesus Gott besser vorstellen kann. Sie zeigen mir, was ich tun kann, damit von der Liebe Gottes jetzt schon etwas zu spüren ist in unserer Welt.“

„Aber wir können doch gar keine Wunder tun!“ wendet mein Junior da ein.

„Das nicht,“ stimme ich ihm zu, „aber wir können uns anstrengen, damit es gute Ärzte gibt, die solche Wunder tun.“

Er nickt. „Und dass keiner allein sein muss wenn er krank ist! Das finde ich wichtig.“

„Ich auch,“ sage ich, aber da springt mein Sohn schon durch die Kirche davon. Und ich denke: Ob es alles „nur“ Geschichten bleiben oder nicht, das muss sich wohl in unserem Leben zeigen.

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