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Immer diese Werbung
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Immer diese Werbung

Jochen Straub
Ein Beitrag von Jochen Straub, Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg

Immer diese Werbung!“ Diesen Satz höre ich von meiner Frau oft. Sie sagt ihn bei der abendlichen Fernsehwerbung, bei der Fülle an Prospekten, die meist am Wochenende ins Haus flattern, und bei vielen anderen Gelegenheiten.

Ich muss gestehen: Eigentlich mag ich Werbung. Ich mag diese Kunst, Dinge auf den Punkt zu bringen. Sie in aller Kürze so zu beschreiben, dass ich verstehe: um was geht’s denn. Die Kunst, entsprechende Bilder zu haben, die mir direkt in den Kopf und im Radio ins Ohr gehen. Und: Ich staune darüber, was es alles gibt.

Oft frage ich mich: Kann ich davon etwas lernen? Wenn ich mich in der kirchlichen Sprache umschaue, entdecke ich dabei ganz andere Dinge. Unsere Sätze sind oft schrecklich lang. Unsere Predigten sind noch viel länger. Im Alltag tauchen wir als Kirche nicht so oft auf wie die Werbung. Im Alltag kommen wir Menschen auch oft nicht so nahe wie die Werbung.

Ich weiß: Der Vergleich hinkt. Und dennoch will ich es versuchen. Ich will versuchen, deutlicher von dem Gott zu sprechen, für den ich lebe und arbeite. Ich will versuchen, mit klaren Bildern von ihm zu reden. Ich will versuchen, dass die Menschen mich verstehen und eine klare Sprache sprechen. Und ich will versuchen, mich dabei kurz zu fassen

Bei einer Radiowerbung habe ich einmal folgenden Slogan gehört: „Radio – geht ins Ohr – bleibt im Kopf.“ Mit meinem Glauben ist es so ähnlich: Er geht mir oft ins Ohr. Er bleibt oft in meinem Kopf. Aber da ist noch mehr: Mein Glaube ist auch in meinem Herzen und hoffentlich auch in meiner Tat.

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