Mission Horizons
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Mission Horizons

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute ist im Europäischen Astronautenzentrum in Köln die letzte Pressekonferenz von Alexander Gerst … bevor der Astronaut Anfang Juni zur Raumstation ISS fliegt und dort als erster Deutscher der Kommandant sein wird.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Da fliegt einer in den Himmel. Ist er dann Gott ein Stück näher?

Na, der Weltraum und der Himmel sind ja zwei ganz verschiedene Dinge. Das hat schon der Russe Juri Gargarin verwechselt, der als erster Mensch im Weltraum war und spöttisch sagte: „Ich habe Gott hier oben gesucht, ihn aber nicht gefunden.“
Kein Wunder: Schon für die Menschen zu biblischen Zeiten war der Himmel nicht einfach ein Ort über den Wolken, sondern ein Bild für die Heimat Gottes.

Eher nix mit Religion im All?

Doch! Alexander Gerst war ja schon mal auf der ISS. Seitdem sagt er: Er hat dort ganz neu begriffen, was für ein wunderschöner, kostbarer und verletzlicher Planet die Erde ist. Ich glaube schon, dass einen so ein Erstaunen Gott näher bringt.

Also kann man auf der ISS das Staunen lernen?

Auf jeden Fall. Mehr noch: Die neue Mission von Alexander Gerst heißt ja „Horizons“, also: Horizonte. Und er selber sagt, dass es in der Raumfahrt immer darum geht, den eigenen Horizont zu erweitern.
Letztlich ist genau das eine Grundidee des christlichen Glaubens: Lerne über dich hinauszusehen – weil es zwischen Himmel und Erde mehr gibt, als du denkst. Und diese Erfahrung kann man überall machen: Auf der ISS oder auf der Erde.

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