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Hier bin ich
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Hier bin ich

Dr. Elisabeth Krause-Vilmar
Ein Beitrag von Dr. Elisabeth Krause-Vilmar, Evangelische Pfarrerin, Bad Vilbel
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Was denn?
Was willst Du?
Komme gleich!
So oder so ähnlich antworten wir, wenn wir gerufen werden.
Wenn wir die Rufe überhaupt hören – manches Rufen hören wir gar nicht.
Wir haben so viel Anderes um die Ohren, dass wir manchmal am liebsten sagen würden: Lasst mich einfach in Ruhe.

So geht es auch den Menschen in der Bibel, die gerufen werden.
Sie werden von Gott berufen und mit einem Auftrag versehen.
Doch sie reden sich raus.
Mose soll Israel aus der Knechtschaft in Ägypten führen.
Die Aufgabe erscheint ihm zu groß.
Deshalb sagt er zu Gott:
„Ich bin keiner, der gut reden kann. Mein Mund und meine Zunge sind schwerfällig.“
Jeremia geht es ähnlich. Er soll Prophet werden und den Menschen auch unangenehme Nachrichten überbringen. Er sträubt sich gegen seine Berufung zum Propheten und sagt:
Ich bin doch viel zu jung.
Zu jung, ich kann nicht gut reden… Es gibt noch weitere Ausreden in der Bibel.
Aber einer antwortet anders. Jesaja. Auch ein Prophet. Er hört den Ruf und sagt: Hier bin ich.
Jesaja fragt nicht: Was willst du? Jesaja ist ganz Ohr und ganz da.

Hier bin ich.
Für wen sind wir bedingungslos da? Diese Frage macht uns aus.
Lassen wir uns mal versuchen wie Jesaja zu sein. Ganz Ohr und ganz da.

Nicht fragen: Was hast Du angestellt? Nicht abwimmeln: Später! Nicht jetzt! Wir können ja mal telefonieren. Nicht vorher schon wissen, was der andere will und was für ihn gut ist. Nicht rausreden.
Sondern richtig zuhören und dann sagen:
Hier bin ich.

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