Das schönste Ei der Welt
Gestern war der internationale Tag des Kinderbuchs. Ich liebe Kinderbücher und zum Glück gibt es immer wieder Anlass und genügend Kinder in meiner Umgebung, um Bücher zu verschenken. Zu Ostern habe ich einen Bilderbuchklassiker verschenkt: Das schönste Ei der Welt von Helme Heine. Die Hühner streiten sich, wer von ihnen die Schönste sei. Um diese Frage zu klären, ruft der König des Hühnerstalls einen Wettstreit aus: "Wer das schönste Ei legt, soll gewinnen und Prinzessin werden.“ Denn, so erklärt er, es komme schließlich auf die inneren Werte an!
Die Hühner Pünktchen, Latte und Feder legen sich ins Zeug. Jedes Huhn möchte gewinnen. Pünktchen legt ein perfektes Ei, makellos und schön. Schöner geht es nicht! Latte legt ein riesiges Ei – größer geht es nicht. Und Feder legt ein eckiges Ei – fantastischer geht es nicht. Alle drei werden beklatscht und bestaunt. Aber wer soll jetzt die Siegerin sein? Der König entscheidet: Alle drei haben es sich verdient, Prinzessin zu werden.
Mit wenigen Worten und in großartigen Bildern macht Helme Heine schon den ganz Kleinen anschaulich: Es muss nicht immer nur einen Sieger geben. Es geht nicht darum, sich gegen die anderen durchzusetzen, sondern nebeneinander zu bestehen. Die Geschichte erzählt davon, wie die eigenen Talente und Stärken zum Zug kommen können und gewürdigt werden.
Genauso ist es auch in unseren Kirchengemeinden. Da gibt es viele talentierte Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Stärken. Das Engagement jedes Einzelnen verdient hier Anerkennung. Die einen bringen sich mit Rat und Hilfe im Kirchenvorstand ein, die anderen arbeiten in der Konfirmandenarbeit mit oder singen im Gemeindechor. Gott hat uns wunderbar geschaffen und es kommt nicht darauf an, der Beste zu sein, sondern uns einzubringen mit dem, was uns geschenkt ist.