Gute Vorsätze
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Gute Vorsätze

Beate Hirt
Ein Beitrag von Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim hr, Frankfurt

Fast drei Wochen ist das neue Jahr jetzt alt, und längst fransen sie bei mir wieder aus, die guten Vorsätze. Ich gehe schon wieder weniger joggen und esse mehr Nudeln, ich hetze morgens zum Bus, statt rechtzeitig aus dem Haus zu gehen. Und das geht wohl nicht nur mir so. Die guten Vorsätze halten bei vielen Menschen nicht so arg lange vor. Man liest ja immer wieder: Zu Jahresbeginn steigen die Anmeldungen in den Sportstudios sprunghaft an. Allerdings fallen sie dann in den Wochen danach auch schon wieder rapide. So ist das eben mit den guten Vorsätzen: Sie halten in der Regel nicht lange an.

Ich hab mir deshalb eines besonders vorgenommen für 2018: mir nicht zu viel vorzunehmen! Frei nach einer bekannten Werbung: Ich darf so bleiben, wie ich bin! Das ist eine sehr schöne und beruhigende Botschaft, und sie hat für mich nicht zuletzt mit meinem Glauben zu tun. Natürlich: Auch mein Glaube gibt mir Gebote und gute Vorsätze mit auf den Weg: Achte auf deine Gesundheit, pass auf dich auf und auf deinen Nächsten! Alles richtig. Aber es gibt es noch etwas Wichtigeres als alle diese Vorsätze. Die Botschaft: Du bist gut so, wie du bist! Das kann man in der Bibel oft genug lesen. Gleich am Anfang zum Beispiel: „Siehe, es war sehr gut“, heißt es da nach der Erschaffung des Menschen (vgl. Genesis 1,31). Da steht nicht: „Für den Anfang ist der Mensch schon mal ganz ok, aber jetzt muss er noch ein bisschen sportlicher und freundlicher werden.“ Nein, da steht: „sehr gut“.

Mir sagt das: Ich darf und soll mich annehmen, wie ich bin. Mit all meinen Macken und Unvollkommenheiten, mit all dem, was mir immer wieder nicht gelingt. So, wie Gott es tut. Mir selber fällt das immer mal wieder schwer. Und deswegen ist das vielleicht schon ein ordentliches Programm: mir nicht zu viel vorzunehmen. Sondern mich vor allem so zu nehmen und zu lieben, wie ich bin.

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