Heilen, was zerbrochen ist
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Heilen, was zerbrochen ist

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg

Ein Junge schaut zu, wie sein Großvater an einer Krippenfigur schnitzt. Andere Figuren der Weihnachtskrippe stehen schon fertig auf dem Tisch. Mit der Zeit wird der Junge müde. Er legt den Kopf auf den Tisch … und schläft ein.

Im Traum werden die Figuren lebendig, und er ist mitten unter ihnen. Er geht mit in den Stall von Bethlehem und schaut das Jesuskind an. „Ich möchte gerne drei Dinge von dir haben“, sagt das Jesuskind. Der Junge nickt und fragt: „Meinen neuen Mantel, meine elektrische Eisenbahn, mein schönes Buch mit den bunten Bildern?“

„Nein“, erwidert das Jesuskind, „ich möchte von dir etwas anderes haben. Schenk mir deinen letzten Deutschaufsatz!“ Der Junge erschrickt: „Da hat doch der Lehrer ‚ungenügend’ drunter geschrieben!“ – „Eben deshalb will ich ihn haben. Bring mir einfach alles, wo ‚ungenügend’ drunter steht. Und dann möchte ich von dir deinen Milchbecher!“ – „Aber den habe ich doch zerbrochen!“, sagt der Junge traurig. Das Jesuskind bittet trotzdem: „Bring mir einfach alles, was in deinem Leben zerbrochen ist!“ Dann sagt das Jesuskind: „Und nun mein dritter Wunsch: Bring mir die Antwort, die du deiner Mutter gegeben hast, als sie dich nach dem Milchbecher gefragt hat.“

Da weint der Junge: „Da habe ich doch gelogen. Ich hab ihr gesagt, er ist mir heruntergefallen. Dabei habe ich den Becher absichtlich auf den Boden geworfen.“ – „Ja“, sagt das Jesuskind, „du kannst mir immer deine Lügen, das Böse, das du getan hast, und deine Fehler bringen. Deinen vermasselten Deutschaufsatz, den zerbrochenen Milchbecher, deine Lüge. Ich will dir helfen und dir vergeben, damit daraus etwas Gutes wird.“

Da wacht der Junge auf und weiß, warum Jesus als Heiland geboren wurde: Jesus heilt, was ungenügend, zerbrochen oder böse ist.

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